Ein Drittel von dem, was im Restmüll landet, gehört grundsätzlich gar nicht dorthin – eine Fülle von Lebensmitteln, die noch gut brauchbar und genießbar sind, wird entsorgt. Etwas, das Caritas-Vizechef Erich Hohl traurig macht. „Wir könnten alles brauchen. Im Grazer Marienstüberl werden pro Tag mittlerweile 280 Bedürftige mit warmen Mahlzeiten versorgt, dafür ist eine Tonne Lebensmittel nötig. Täglich.“ Doch während die Spendenfreudigkeit dahingehend zurückgeht landet immer mehr im Müll.
Lebensmittel im Wert von 30 Millionen Euro werden allein zur Weihnachtszeit weggeschmissen, so Saubermacher-Gründer Hans Roth, „übers Jahr gesehen sogar Produkte im Wert von 150 Millionen“. Bestürzend: ein Drittel davon genießbar.
Viele internationale Produkte lassen sich problemlos mit heimischen ersetzen! Der Pink-Lady-Apfel mit einem steirischen Gala, Prosciutto mit Vulcano-Schinken, mailändische Salami mit der von Labonca, Latella mit Molke. Damit lässt sich in vielen Fällen auch sparen.
Landwirtschaftskammerchef Franz Titschenbacher
Im Vorfeld genauer planen, Mengen dosieren und vor allem schauen, woher die Waren kommen, appelliert Landwirtschaftskammer-Chef Franz Titschenbacher. Und zeigt plakativ zwei Käseteller vor: Auf dem einen kosten die köstlichen Happen diverser Sorten gesamt 18 Euro – und haben 350 Transportkilometer auf dem Buckel. Auf dem anderen sind es Tausende (!) Kilometer, und diese Platte mit nicht-regionalen Käsehappen kostet sogar fast das Doppelte. Titschenbacher: „Da muss man wohl nicht lange überlegen.“
Zu Weihnachten steigt auch das Müllaufkommen um gut 20 Prozent an. Hans Roth hat, neben dem regionalen Einkauf, den auch er den Steirern dringend ans Herz legt, noch weitere Tipps, wie man Müll effektiv vermeidet. Etwa: Alternativen zu Cellophan oder Geschenkpapier überlegen, zum Beispiel mit Stoff oder alten Magazinen kreativ sein. Obst und Gemüse mit wenig Verpackung bevorzugen oder unverpackt kaufen. Roth: „Bei einem Zuviel an ,Drumherum’ durchaus auch dem Hersteller schreiben, der Konsument hat viel in der Hand.“ Und: Batterien und Akkus entweder vermeiden oder dann zumindest richtig entsorgen. „Das gehört nicht in den Restmüll, es besteht erhöhte Brandgefahr!“
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