Wirbel um neuen Boss

Neuer Verdacht auf Untreue bei der Energie Ried

Energie-Aufsichtsratchef Lukas Oberwagner im Gemeinderat.

(Bild: Wenzel Markus)

Der „Krone“ liegt nun das Protokoll der nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung vor. Die Bestellung des dritteln Geschäftsführer interessiert auch die Staaatsanwaltschaft.

Die Energie Ried droht immer tiefer im Chaos zu versinken. Neben den Ermittlungen zu den Betrügereien der Ex-Geschäftsführer (wir berichteten) interessiert sich die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) nun auch für die Bestellung des dritten Geschäftsführers. Im Raum steht der Verdacht der Untreue. Es gilt in allen genannten Fällen die Unschuldsvermutung.

LKA befragte Aufsichtsratchef
Wie aus einem – der „Krone“ zugespielten – Protokoll des unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehaltenen Sondergemeinderats hervorgeht, berichtet Grünen-Stadtrat und Energie-Aufsichtsratschef Lukas Oberwagner von einer Einvernahme durch das Landeskriminalamt im Auftrag der WKStA. Problematisch sei, dass der für 1. Oktober bestellte dritte Geschäftsführer Friedrich Pöttinger seit Mitte März als Berater mit vertraulichen Strategien des Rieder Energieversorgers vertraut war, es also keine ernsthaften Bestrebungen gab, andere Kandidaten für den Geschäftsführerposten ins Auge zu fassen.

Weisung der Generalversammlung
Hinzu kommt, dass erst Anfang Mai eine Ausschreibung für die Geschäftsführerneubestellung erfolgte. Und zwar durch eine externe Firma. Kostenpunkt: 30.000 €. Die Weisung an das Geschäftsführer-Duo, dieses Verfahren einzuleiten, erfolgte durch die Generalversammlung, die politisch besetzte Eigentümervertretung des Unternehmens.

VP-Bürgermeister Bernhard Zwielehner nahm wortreich Stellung. Kurz zusammengefasst: Die zwei Geschäftsführer haben wegen der Aufarbeitung der Malversationen um Unterstützung angesucht. Als sie erfuhren, dass ein dritter Boss kommen soll, legten sie sich dann quer. Deshalb erteilte er eine Weisung.