138.500 Tonnen

Elektroschrott: Sammelmenge auf hohem Niveau

Elektronik
30.09.2022 11:30

Die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria (EAK) kann mit den Sammelmengen 2021 zufrieden sein: Im Vorjahr wurden laut EAK-Geschäftsführerin Elisabeth Giehser in Österreich „rund 138.500 Tonnen Elektroaltgeräte und 2800 Tonnen Gerätealtbatterien gesammelt“. Bei den Altbatterien ging die Sammelmasse zwar um zwei Prozent (57 Tonnen) zurück, dennoch konnte die Sammelquote von 45 Prozent wieder erreicht werden. Bei den Altgeräten schafft Österreich mit 56,5 Prozent die EU-Sammelquote von 65 Prozent nicht, ist aber dennoch im Spitzenfeld des EU-Rankings.

Allerdings liege das auch an der Berechnungsmethode für die Sammelquoten, erklärte am Donnerstag Robert Pfarrwaller, Aufsichtsratsvorsitzender der EAK. Vor allem bei den Photovoltaik-Anlagen und Lithium-Batterien sieht er Probleme. „Die Masse der in Verkehr gesetzten Anlagen hat sich auf 36.400 Tonnen mehr als verdoppelt. Sie weisen eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 bis 15 Jahren auf und führten beim Kauf zu keinem Austausch eines alten, vergleichbaren Gerätes. Die Folge ist, dass beim gegenwärtigen Berechnungsmodell eine Erreichung der EU-Sammelquote von 65 Prozent unmöglich ist.“ Bei den Batterien ist es der steigende Anteil der langlebigen Lithium-Batterien, der die Sammelquote nach unten drückt.

Die Infokampagne „Her mit Leer“ für die Sammlung von Altbatterien sollte hier für mehr Problembewusstsein sorgen. Sie läuft seit Juni 2021 und wird vom Klimaschutz-Ministerium, zahlreichen Interessenverbänden sowie Vertretern des Handels und der Industrie getragen. Aber auch die Gesamtmasse der in Verkehr gebrachten Elektro- und Elektronikgeräte stieg im Vorjahr um rund 15 Prozent. Neben den sprunghaft gestiegenen Verkaufszahlen für PV-Module gab es auch bei den Verkaufszahlen von Klimageräten und Wärmepumpen deutliche Zuwächse.

Verwertungsquoten bei Kleingeräten zum Teil deutlich übertroffen
Besser sieht es bei den Elektro-Kleingeräten aus, wie Giehser betont: So konnte im Bereich der Elektro-Kleingeräte die vorgegebene Verwertungsquote von 75 Prozent mit 96 Prozent klar übertroffen werden. Aber auch die Wiederverwendungs- und Recycling-Quote bei den Kleingeräten ist mit 75 Prozent klar über der Vorgabe von 55 Prozent. Dabei liegen laut einer Studie der BOKU Wien in jedem Haushalt acht ungenutzte Elektro-Kleingeräte und Bildschirme in der Lade. Hier will die EKA auf Informationsmaßnahmen setzen.

Die Abfallwirtschaftsverbände sowie Städte und Gemeinden bieten rund 2000 kommunale und mehrere Tausend gewerbliche Rückgabestellen an, wie Sektionschef Christian Holzer vom Klimaschutz-Ministerium betont. „Nur durch die enge Zusammenarbeit der Kommunen mit der Wirtschaft ist ein derart gutes Ergebnis zum Vorteil der Umwelt und der Ressourcen erreichbar“, sagt Anton Kasser, Präsident der Arge Abfallwirtschaftsverbände. Allerdings steht Österreich beim Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft noch am Anfang, wie Holzer betont. Die Nutzungsrate wiederverwendbarer Materialien lag 2020 bei 12 Prozent und damit unter dem EU-Durchschnitt von 12,8 Prozent.

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