Magirus Lohr gehört zu den renommiertesten Herstellern von Feuerwehr-Fahrzeugen. In 100 Jahren wurde aus einer Hinterhof-Schmiede ein Impulsgeber für einen Welt-Konzern. Der Standort in Premstätten soll weiter ausgebaut werden.
Vor den Toren von Graz verlässt im Schnitt jeden zweiten Tag ein Feuerwehrauto die Fabrik von Magirus Lohr. Rund 160 Mitarbeiter fertigen die Spezialfahrzeuge, die von Premstätten nach ganz Österreich, Südtirol, in die Schweiz und nach Osteuropa ausgeliefert werden.
„In einem kleinen Mannschaftsfahrzeug stecken 80 bis 100 Arbeitsstunden, bei größeren Modellen kommt man aber auch schon mal auf bis zu 1700 Stunden“, erklärt Christian Reisl, Geschäftsführer des steirischen Traditionsunternehmens.
Steirische Tradition
Magirus Lohr ist seit hundert Jahren im Geschäft. 1922 gründete Franz Lohr in Kainbach eine Schmiede für landwirtschaftlichen Bedarf, die jahrelang ohne Strom betrieben wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte die schrittweise Spezialisierung auf Feuerwehr-Bedarf, 1981 wurde bereits das 100. Tanklöschfahrzeug von Lohr ausgeliefert. Bei wie vielen Auslieferungen man zum 100-Jahre-Jubiläum steht, ist leider nicht mehr genau belegt.
„Wir haben einen Historiker damit beauftragt, unsere Geschichte genau aufzuarbeiten. Dazu wird es dann auch ein Buch geben“, verspricht Reisl. Bereits durch die ersten Fahrzeuge erarbeitete sich das einstige Familienunternehmen Lohr einen hervorragenden Ruf bei den belieferten Feuerwehren, die zunächst alle aus der Steiermark waren.
Wichtige Innovationen für die Welt
Die Übernahme durch die Magirus-Gruppe, selbst Teil des Iveco-Konzerns, öffnete vor 25 Jahren auch den internationalen Markt für das Know-how aus der Steiermark, das seither in viele Produkte des Konzerns einfließt. „Hier entsteht Technologie, die wir weltweit übernehmen“, sagt Magirus-Chef Thomas Hilse - und verspricht, den Standort in Premstätten weiter ausbauen zu wollen.
Dort ist man stolz, dass ein Großteil der Mitarbeiter (aktuell rund 70 Prozent) selbst in Freiwilligen Feuerwehren tätig sind. „17 unserer Angestellten haben sogar die Kommandantenprüfung abgelegt. Was sie bei ihrer Tätigkeit für die Feuerwehr erleben, versuchen wir in unsere Entwicklungen einfließen zu lassen“, so Reisl.
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