Alles teurer geworden?

Sommerurlaub: Wie man jetzt bares Geld sparen kann

Österreich
16.06.2022 06:00

Für viele ist angesichts der massiv gestiegenen Teuerung ein Sommerurlaub kaum oder gar nicht leistbar geworden. Reise-Expertin Eva Buzzi verrät der „Krone“ zeitlose Tipps, wie man im Sommerurlaub dennoch bares Geld sparen kann. Dazu geben wir einen Überblick, wie das Entlastungspaket der Regierung wirklich wirkt - und findet dabei auch Tücken.

Sommer, Sonne, Sonnenschein! Viele Menschen sehnen bereits ihre Urlaubsreise ins Warme herbei oder sind bereits dorthin aufgebrochen. Unweigerlich mit im Gepäck sind – trotz des von der Regierung verkündeten Maßnahmenpakets – Gedanken an die Teuerung. Sowie die Frage, ob diese auch im Ausland deutlich zu spüren sein wird?

Teuerungen für viele „gar nicht so das Thema“
Die Meinungen gehen, je nach Reisedestination, etwas auseinander. Klar ist aber, dass Herr und Frau Österreicher um ihre Euros in beliebten Urlaubsländern wie der Türkei, Kroatien oder Italien (deutlich) mehr als hierzulande bekommen, auch teils billiger tanken.

„Und weil Kroatien, Italien oder Griechenland unsere Lieblingsbadewannen bleiben und weil meist schon vor April gebucht wurde, sind aktuelle Teuerungen bei Kunden gar nicht so das Thema“, sagt Eva Buzzi, Präsidentin des Österreichischen Reiseverbands.

„Wir bekommen auch aus dem Markt nicht zurückgespiegelt, dass vor Ort alles so viel teurer geworden wäre, die Leute lieber im Prater spazieren gehen würden. Aber es ist denkbar, dass wir jetzt mit einem blauen Auge davonkommen, dafür Teuerungen im Herbst bzw. Winter voll durchschlagen.“

Vorsicht vor möglichen „Internet-Fallen“
Wie es auch kommen mag, Expertin Buzzi hat einige Tipps, die beim Sparen immer helfen können

Ab ins Reisebüro!
„Die Leute denken oft, dass sie im Internet billiger aussteigen. Aber da gibt es etliche Fallen, kann man einfahren. Die Reisebüro-Experten haben einen sehr guten Überblick, können helfen, falls etwas schiefgeht. Zudem können sie auf Buchungssoftware zugreifen, die Internet-Buchern verwehrt ist. So finden sich oft Ticketpreise, die etliche Euros unter angeblichen Bestpreis-Tickets liegen.“

Früh buchen!
„Je früher man bucht, umso besser ist es. Das berühmte Last-Minute-Schnäppchen ist prinzipiell vorbei. Auch Reisebüros und -veranstalter wollen eine möglichst hohe Planungssicherheit haben. Während griechische Inseln wie Kreta für diesen Sommer ohnehin schon ziemlich ausgebucht sind, kann man in der vom Ukraine-Krieg schwer getroffenen Türkei durchaus noch Plätze bekommen. Dort ist der Währungskurs auch sehr günstig.“

Gut informieren!
„Das A und O vor jeder Reise ist: früh abzuwägen, was und wohin man möchte - und sich gut über die Reisedestination zu informieren. Vor allem in Zeiten wie diesen. Jetzt sind Maßnahmen zwar praktisch überall heruntergefahren, teils nehmen Corona-Wellen aber wieder ein bisschen Fahrt auf - siehe Portugal. Eine Versicherung kann helfen, später nicht auf Kosten sitzen zu bleiben.“

Die Tücken der Entlastungsmaßnahmen
Und dann wäre da noch die Anti-Teuerungs-Maßnahmen der Bundesregierung: Vom 28-Milliarden-Euro-Paket profitieren Familien bis hinauf zum Mittelstand besonders. Allerdings gibt es auch Tücken und Kritik.

So wird der Familienbonus schon heuer auf 2000 Euro je Kind, für das man Familienbeihilfe bezieht, aufgestockt. Ist der Nachwuchs aber über 18 Jahre, dann steigt der Bonus für sie nur recht moderat auf 650 €.

Gutschein per RsA-Brief
Der Klimabonus (500 Euro für Erwachsene, 250 Euro pro Kind bis 18) soll im Oktober ausbezahlt werden. Doch für die Überweisung müssen die Kontodaten der Erwachsenen beim Fiskus (in FinanzOnline) bzw. der Pensionsversicherung aufliegen. Dies sollte man im Zweifelsfall jetzt noch überprüfen.

Andernfalls erhält man per RSa-Brief einen Gutschein geschickt, der in Geschäften und Banken einzulösen ist. Bei den Betrieben ist noch offen, wie der Energiezuschuss genau berechnet wird.

„Zu viel mit der Gießkanne verteilt“
„Insgesamt wird aber zu viel mit der Gießkanne verteilt. So bekommen Bedürftige wie Großverdiener den Klimabonus, statt den Ärmsten 20 Prozent gezielt zu helfen. Erfreulich ist die Abschaffung der kalten Progression, schade nur, dass die Regierung weiterhin ein Drittel davon freihändig einsetzen darf“, findet Wirtschaftsexperte Franz Schellhorn (Agenda Austria).

Und Wifo-Budgetspezialistin Margit Schratzenstaller warnt, dass die Entlastungs-Milliarden künftig im Zuge wesentlicher Zukunftsprobleme bei Pflege, Bildung usw. fehlen könnten.

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