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Letzte-Hilfe-Kurse holen Tod aus der Tabu-Zone

Steiermark
13.06.2022 06:00

Sterben und Trauer - viele Steirer verschließen davor gerne die Augen. „Letzte-Hilfe-Kurse“ des Hospizvereins sollen das nun ändern.

Ein Verwandter wird krank. Er wird nicht mehr gesund werden. Darauf reagieren viele erst einmal schockiert. „Die Menschen haben wenig Übung mit so einer Situation. Mitten im Leben blendet man den Tod gerne aus“, sagt Beate Reiß vom Hospizverein Steiermark. Die Folge: „Man hat Angst, etwas falsch zu machen.“

Was kann man tun? Das vermitteln 14 geschulte Referenten seit April bei den so genannten „Letzte-Hilfe-Kursen“, die Beate Reiß koordiniert. „Wie kann man über das Thema Tod sprechen? Welche Angebote gibt es, wo wendet man sich mit seinen Anliegen hin? Das sind alles Inhalte, die wir verbreiten wollen.“

“Bringt auch Lebendigkeit in Familien“
Die vierstündigen Kurse um zehn Euro richten sich an Menschen allen Alters, vor allem aber Angehörige von Sterbenden. „Dadurch beschäftigt man sich auch mit der eigenen Endlichkeit“, erklärt Reiß. „Die Beschäftigung mit Sterben, Tod und Trauer kann auch Lebendigkeit in die Familien bringen, weil man sich dann ehrlich begegnet.“ Im Kurs lernt man, mit welchen einfachen Dingen man Sterbende unterstützen kann: „Handgriffe, Ernährung, Pflege. Das Wichtigste ist aber einfach das Füreinander-da-Sein. Hellhörig und präsent sein. Sich trauen, darüber zu sprechen.“

Besonders wichtig: die Wünsche der Sterbenden zu respektieren. „Viele wollen zu Hause sterben“, sagt Reiß. „Dann ist es wichtig, dass die Familie und das Umfeld damit umgehen können.“ Wer im Kurs Erfahrungen gesammelt hat und sich weiter auf dem Feld engagieren möchte, kann noch ein Hospiz-Grundseminar anhängen.

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