Projekt mit Uni Graz

300 Schüler sorgten für ein blühendes Geschäft

(Bild: Christian Jauschowetz)

Fast wie die TV-Show „2 Minuten, 2 Millionen“: Steirische Kinder präsentierten auf der Uni Graz selbstgemachte Produkte. Ein Marktbesuch.

Es wuselt im Foyer der Uni-Bibliothek. Etwa 300 Acht- bis Zehnjährige sind fleißig am verkaufen und verhandeln. An ihren Ständen gibt es Bienenwachstücher und Stressbälle, man kann aber auch bei einer Runde „Vier Gewinnt“ oder „UNO“ einen Preis erspielen. Die Verkaufsstrategien entsprechen dem Zeitgeist: „Handseife ohne Plastik" heißt es etwa auf einem Plakat.

Ideen von Kindern, Studierende haben unterstützt
Drei Monate lang haben die jungen Unternehmer aus 15 steirischen Volksschulklassen auf diesen Moment hingearbeitet: „Studierende haben sie dabei begleitet“, erklärt Remo Taferner, einer der Projekt-Betreuer der Universität Graz. „Die Kinder haben Ideen geliefert, wir haben sie dabei unterstützt, sie umzusetzen und beispielsweise den Preis festzulegen.„ Einzige Bedingung: “Es muss Selbstgebasteltes sein.“

Reges Geschäftstreiben der Schüler auf der Uni Graz

(Bild: Christian Jauschowetz)

Judith aus der Volksschule Peter Rosegger in Graz hatte den Einfall, Samenbomben - bunt gemischte Blumensamen, die ins Gras geworfen werden - zu machen: „Gemeinsam haben wir die beste Idee gewählt.“ Sie sitzt direkt an der Kassa und hat Wechselgeld parat; das Geschäft blüht. Was sie mit den Einnahmen machen? „Spenden oder Eis essen gehen.“

Gemeinsam etwas schaffen
Das ist ein Ziel des Projekts: Gemeinsam etwas zu schaffen, Rollen einzunehmen und die Kinder schon früh mit dem Unternehmertum in Kontakt bringen. Taferner: “Fußballspielen und Musik macht man ja auch schon von klein auf."

Die Wirtschaftsuni Wien hat einen solchen Markttag bereits seit 2017, nun wurde er erstmals in einem anderen Bundesland ausgerollt. Auch nächstes Jahr soll das Spektakel wieder in Graz stattfinden - 30 steirische Klassen haben schon angefragt Und wer weiß: Vielleicht sehen wir Judith und ihre Schulkameraden in ein paar Jahren im Fernsehen, um Hans Peter Haselsteiner, Katharina Schneider oder Leo Hillinger als Investoren zu gewinnen.