Sprechstunde

So viele Muttermale: Ist das gefährlich?

aus der Arztpraxis
05.06.2022 05:00

Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Irene T. (72): „Ich habe schon seit Jahren Muttermale am Hals, Gesicht und Rücken die immer mehr werden. Was kann ich dagegen unternehmen? Laut Hautarzt soll ich mich damit abfinden, es sei nichts Gefährliches.“

Dr. Doris Grablowitz, Fachärztin für Dermatologie, Spezialistin für Ästhetische Medizin:
Muttermale (Nävi) vor allem im Bereich von Gesicht, Hals und Dekolleté sowie an den Händen sind für viele Menschen störend. Man muss sich nicht damit abfinden! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Hautgewächse vom Dermatologen entfernen zu lassen. Die meisten Muttermale sind tatsächlich harmlos, aber manche können Vorstufen zu Melanomen (bösartigste Form von Hautkrebs) bilden. Deshalb rate ich bei sehr dunklen, schnell wachsenden oder sich in der Form verändernden Nävi zu einer raschen hautärztlichen Untersuchung. Der Dermatologe wird solche Muttermale entfernen und im Labor genau untersuchen lassen. Vor diesem kleinen Eingriff braucht man keine Angst zu haben - die Schnitte werden in Hautspannungslinien geführt, die Wunde schließt der Arzt mit speziellen Nähten. Deshalb ist die Narbe nach dem Abheilen kaum mehr zu sehen.

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Nur von vorneherein als harmlos eingestufte oder warzenartige Muttermale können durch Laser oder Kauterisation entfernt werden: Bei letzterer Technik wird das überschüssige Gewebe mittels einer feinen, mit Strom erhitzten Drahtschlinge oder Pinzette knapp über der Hautoberfläche abgetragen. Die Hitze verschließt dabei automatisch die durchtrennten Blutgefäße. Bei beiden Methoden ist nachher keine gewebetechnische Untersuchung mehr möglich. An der behandelten Stelle bildet sich in beiden Fällen Schorf, der nach einiger Zeit abfällt. Narben sind zwar nicht zu befürchten, allerdings sollte die Haut für einige Zeit dort nicht der Sonne ausgesetzt werden, um unschöne Verfärbungen zu vermeiden. Über die Behandlungsmethode bitte den Hautarzt entscheiden lassen! Verdächtige Muttermale sollten einmal im Jahr dermatologisch kontrolliert werden, damit der Arzt auf bösartige Veränderungen rasch reagieren kann.

Wolfgang Exel
Wolfgang Exel
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