Wie im Cockpit

Gegen Fehler im OP: Chirurgen lernen von Piloten

So wie man sich bei einer Flugreise vertrauensvoll in die Hände des Flugpersonals begibt, kommt man bei einem Krankenhausaufenthalt in jene der Ärzte und Pflegepersonen. Aus diesem Grund werden jetzt im Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt (K), ähnlich wie in der Luftfahrt, verbesserte, zum Teil erweiterte, aber auch gestraffte OP-Checklisten eingesetzt. Dabei orientieren sich die Experten an Abläufen im Cockpit und beweisen, dass Medizin und Luftfahrt gut voneinander lernen können.

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Mit einem neuen Projekt soll im Elisabetinen-Krankenhaus Klagenfurt die Patientensicherheit im Operationsbereich verbessert werden. Die Operationsteams setzen auf spezielle Trainings und optimierte OP-Checklisten, um die Sicherheit in der Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern. Das Ordenskrankenhaus hat sich bei der Ausarbeitung der neuen Kontrollmechanismen Hilfe von außen geholt. Über mehrere Monate begleiteten der langjährige Flugkapitän Hans Härting sowie die Wiener Risikomanagerin und Gynäkologin OÄ Dr. Ursula Denison das allgemein öffentliche Krankenhaus.

Ziel des Trainings ist es dabei vor allem, die sogenannten „non-technical-skills“ auszubilden: „Teamorientierung, situative Aufmerksamkeit, Führungsfähigkeit, Kommunikation und Kooperation haben zentrale Bedeutung für die Bewältigung von medizinischen Notfällen und den effektiven Einsatz vorhandener Ressourcen“, beschreibt Flugkapitän Hans Härtig.

„Wir tragen regelmäßig eine besondere Verantwortung und kleinste Fehler können weitreichende Folgen haben. Spezielle Trainings schulen und sensibilisieren die Mitarbeiter unserer Abteilungen für Allgemeinchirurgie, Orthopädie und Traumatologie sowie Anästhesiologie und Intensivmedizin darin, das Miteinander noch weiter zu verbessern für vielfältige potentiell gefährliche Ereignisse“, begründet Prim. Dr. Manfred Kuschnig das Ziel des Projekts. Die Kommunikation  entspricht jetzt den hohen Sicherheitsstandards der Luftfahrt, zum Beispiel: Anweisungen werden von dem, der sie erhält, grundsätzlich wiederholt, die Belegschaft hält Blickkontakt, und jeder spricht so laut, dass er wirklich verstanden wird.

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