Neuer Ansatz

Lebensmittelverschwendung geht es an den Kragen

Leben
29.03.2022 11:33

In der EU werden jährlich rund 88 Millionen Tonnen noch essbare Lebensmittel weggeworfen. Ein Konsortium unter Federführung von Fraunhofer Austria will das in dem von der Forschungsförderungsgesellschaft geförderten Projekt „Appetite“ ändern. Angepeilt wird eine Reduktion der Verschwendung um zehn Prozent. Anders als bereits bestehende Initiativen will man nicht am Ende der Lieferkette ansetzen, sondern viel früher.

„Unser Ziel ist es, dass Lebensmittel zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in der richtigen Menge vorhanden sind“, erklärte Projektleiterin Alexandra Birkmaier. In dem Projekt soll „ein Prototyp einer kollaborativen Prognoseplattform entstehen, die einen Abgleich von Angebot und Nachfrage von verderblichen Lebensmitteln ermöglicht“.

Die Grundlage bilden dabei die regionalen Absatzdaten der Partnerunternehmen, der Handelsketten Spar, Metro und Kastner sowie externe Daten, wie Wetterinformationen und anonymisierte Mobilfunkbewegungsdaten.

Reduktion um zehn Prozent angestrebt
Anders als bereits bestehende Initiativen will das Konsortium nicht am Ende der Lieferkette ansetzen, wo etwa Obst oder Gemüse bereits kurz vor dem Verderben sind, sondern viel früher, um so durch „Prävention die Lebensmittelverschwendung bis ins Jahr 2030 um bis zu zehn Prozent reduzieren zu können“, so Birkmaier. Mithilfe dieser „soll versucht werden, Muster in den Absätzen der Lebensmittel zu erkennen, um zukünftig in nahezu Echtzeit bessere Prognosen liefern zu können“.

Relevant sind auch Wetterinformationen, da sie Einfluss auf das Verhalten der Menschen haben. So werden beispielsweise bestimmte Filialen weniger frequentiert oder bestimmte Produkte weniger gegessen, wenn es mehrere Tage regnet. Ähnlich wertvolle Informationen lassen sich mithilfe der Mobilfunkdaten feststellen. Sie zeigen etwa, wenn sich zur Urlaubszeit besonders viele Menschen in einer ansonsten ruhigeren Region aufhalten.

Mit „Appetite“ soll den Groß- und Einzelhändlern eine frühzeitige Umverteilung der Nahrungsmittel in eine Filiale, wo mehr Absatz erwartet wird, ermöglicht werden. Dadurch kann besser auf die Nachfrage der Konsumenten eingegangen und die Nahrungsmittelverschwendung reduziert werden. Weiters lässt sich mit den nahezu Echtzeit-Informationen im Verlauf des Tages besser abschätzen, wie viele Lebensmittel übrig bleiben werden, die dann von anderen Initiativen umverteilt werden könnten.

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(Bild: kmm)



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