Fastenzeit

Nachhaltig fasten mit Fisch und Muscheln

Gesund Aktuell
14.03.2022 05:00

Fisch landet in der Fastenzeit als Fleischersatz öfter auf unseren Tellern. Dieses Lebensmittel ist zwar sehr gesund, da es hochwertiges Eiweiß und Omega-3-Fefttsäuren liefert. Doch beim Einkauf sollte unbedingt auf Gütesiegel geachtet werden, um die weltweite Überfischung der Meere zu bremsen.

Thunfisch, Hering, Alaska-Seelachs, Forelle und Lachs sind die beliebtesten Speisefische der Österreicher. Vor allem in der Fastenzeit ist Fisch als eiweißreiche Fleischalternative gefragt. Etwa acht Kilogramm beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr. Fleisch hingegen (vor allem Schweinefleisch) wird hierzulande ungefähr achtmal häufiger gegessen, etwa 62,6 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Das zeigt der „MSC-Marktbericht 2021“.

Als Binnenland weniger Fisch auf dem Tisch
Auch wenn Österreich mindestens 100 Kilometer von der nächsten Meeresküste entfernt ist, stehen Fisch und Meeresfrüchte durchaus auf dem Speiseplan. Immerhin gibt die Hälfte hierzulande an, „ein- bis zweimal pro Woche“ ein Fischgericht zu essen. Dazu kommen 30%, die immerhin ein- bis zweimal im Monat Fisch als Mahlzeit genießen. Der Selbstversorgungsgrad mit Fisch liegt in Österreich nur bei sieben Prozent. Der größte Teil muss also importiert werden. „Auf den Tellern landen vorwiegend Raubfische, die an der Spitze der Nahrungskette stehen und kleinere Bestände haben. Daher sind viele beliebte Speisefische wie Thunfisch und Kabeljau bedroht“, erklärt Dr. Marlies Gruber, Ernährungswissenschafter vom „forum.ernährung heute“. Immerhin sind bereits etwa 90% der essbaren Fischbestände im Mittelmeer überfischt.

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Auf den Tellern landen vorwiegend Raubfische, die an der Spitze der Nahrungskette stehen und kleinere Bestände haben. Daher sind viele beliebte Speisefische wie Thunfisch und Kabeljau bedroht.

Dr. Marlies Gruber, Ernährungswissenschafter

Auch Muscheln liefern hochwertiges Eiweiß
Die Expertin empfiehlt daher Muscheln, die an der Basis der Nahrungskette stehen und ebenfalls eiweißreich sind, oder Süßwasser-Fische in Bio-Qualität, bei denen man in puncto Nachhaltigkeit jedenfalls auf der sicheren Seite ist. Dabei wird besonderer Wert auf artgerechte Tierhaltung und die Qualität der Futtermittel gelegt. „Auch Lachs kann eine Alternative sein. Er ist in den vergangenen Jahren zu Unrecht in Verruf geraten, denn er wird meist gezüchtet und kommt zu einem großen Teil aus Norwegen - vielfach sogar in Bio-Qualität.“

Auf Zertifizierung der Produkte achten
Wer auf Meeresfisch nicht ganz verzichten will, sollte auf Gütesiegel achten. Insbesondere das Fischsiegel der Marine Stewardship Council (MSC) oder das Siegel des Aquaculture Stewardship Council (ASC) stehen für verantwortungsvolle und nachhaltige Zucht. In diesem Fall wird nur so viel gefischt, wie auf natürlichem Weg wieder nachwächst. Bevor eine Fischerei ein Zertifikat erhält, muss sie ein komplexes und aufwändiges Bewertungsverfahren durchlaufen. Wem Nachhaltigkeit beim Fischkauf wichtig ist, der sollte sich auf jeden Fall vorab über Gütesiegel und Fangmethoden genau informieren.

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