23 Sitze geprüft

Kindersitztest: Einer ist sehr gut, einer ist gefährlich!

Motor
23.05.2011 09:21
Kinder dürfen im Auto nur in einem Kindersitz befördert werden, aus Sicherheitsgründen. Doch nicht jeder Sitz ist wirklich ein Sicherheitspolster für den Nachwuchs. Der ÖAMTC hat 23 verschiedene getestet, einer ist mit Pauken und Trompeten durchgefallen. In den GRACO Junior Maxi möchte man sein Kind nicht hineinsetzen.
(Bild: kmm)

Alle Einzelergebnisse siehe Infobox!

Einsam an der Spitze der RÖMER Baby-Safe Plus II mit ISOFIX Base, dazwischen schaut es großteils gut aus, 15 Kandidaten erhielten diese Bewertung. Fünf erhielten ein "Befriedigend", einer fasste ein "Genügend" aus, der oben genannte ein "Nicht genügend. Alle wurden im Hinblick auf die Hauptkriterien "Sicherheit", "Bedienung und Ergonomie", "Schadstoffbelastung" sowie "Reinigung und Verarbeitung" evaluiert.

Die wichtigsten Testergebnisse nach Kriterien

Sicherheit beim Frontalaufprall:
Die Ergebnisse früherer Tests haben sich auch 2011 bestätigt - sieben der mit Bestnoten in dieser Kategorie bewerteten Sitze werden entgegen der Fahrtrichtung montiert. "Das ist die beste Methode, um ein Kleinkind im Auto zu sichern. Da der gesamte Körper beim Aufprall von der Sitzschale abgestützt wird, erfolgt keine Relativbewegung zwischen Kopf und Oberkörper", betont ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Eine Ausnahme bildet der Kiddy Energy Pro 2, der als erster vorwärts gerichteter Kindersitz beim Frontalaufprall mit "sehr gut" bewertet wurde, in der Gesamtwertung jedoch nur ein "Befriedigend" erhielt. Generell empfiehlt der ÖAMTC, den Wechsel von der Babyschale in einen nach vorne gerichteten Kindersitz so spät wie möglich durchzuführen.

Sicherheit beim Seitenaufprall:
Zehn Produkte konnten in diesem Bereich die Note "sehr gut" erreichen. "Eine durchaus positive Bilanz, vor allem, wenn man bedenkt, dass für die Zulassung von Kindersitzen nach wie vor kein Seitenaufprallschutz verpflichtend ist", sagt der ÖAMTC-Techniker. Starken Verbesserungsbedarf in diesem Bereich gibt es beim einzigen mit "Nicht genügend" bewerteten Sitz. Der GRACO Junior Maxi, gleichzeitig Schlusslicht aller getesteten Produkte, ermöglicht eine Abnahme der Rückenstütze für ältere Kinder. Ohne die Stütze wird kein ausreichender Schutz geboten und das Verletzungsrisiko ist sehr hoch.

Bedienung:
Bei der Bedienung leisten sich die meisten Modelle keine gravierenden Schwächen, lediglich beim CHICCO Eletta ist der Sitzeinbau relativ aufwendig, was zu einer vergleichsweise schlechteren Beurteilung führte.

Ergonomie:
Kein Produkt konnte in diesem neuen Testkriterium ein "Sehr gut" erreichen, 16 immerhin ein "Gut". Die drei mit 'genügend' beurteilten Modelle sind trotz Ausrichtung gegen die Fahrtrichtung für ältere Kinder gedacht. Sie bieten relativ wenig Platz für ihre Insassen, benötigen aber sehr viel Raum im Fahrzeug. Wer die Anschaffung eines solchen Sitzes erwägt, sollte ihn vor dem Kauf probeweise im eigenen Auto einbauen, um zu überprüfen, ob er passt.

Schadstoffüberprüfung:
In ungefähr der Hälfte der getesteten Kindersitze wurden keine oder nur sehr geringe Schadstoffspuren gefunden, weshalb es entsprechend gute Bewertungen in dieser Kategorie gab. Neben dem Testverlierer Graco Junior Maxi wurden in zwei weiteren Produkten erhöhte Mengen an schädlichen Stoffen festgestellt, was jeweils zu einem "Genügend" in der Schadstoffwertung und einem "befriedigend" im Gesamturteil führte.

Erfreulich ist, dass mittlerweile in jeder Gewichtsklasse eine Anzahl an guten Kindersitzen zur Auswahl steht. Grundsätzlich ist es aber nach wie vor so, dass hochpreisige Produkte den günstigeren Varianten in beinahe allen Belangen überlegen sind. Aber auch der beste Sitz bietet nur optimalen Schutz, wenn das Kind bequem und wie vom Hersteller vorgesehen sitzt. Daher mahnt der ÖAMTC zu ordnungsgemäßem Einbau und Einsatz der Gurte und Seitenwangen. Auch auf kürzesten Strecken.

Für den ÖAMTC-Kindersitztest 2011 wurden neue Kriterien erarbeitet und erstmals angewendet. Die bisherige Beurteilung des Komforts wurde um die Kriterien "Platzangebot" und "Sitzposition des Kindes" erweitert und bildet nun gemeinsam mit "Platzbedarf im Fahrzeug" die neue Kategorie "Ergonomie". Zusätzlich wurde das Kriterium Schadstoffprüfung eingeführt. Eine direkte Vergleichbarkeit mit den Tests der vergangenen Jahre ist damit nur mehr bedingt gegeben.

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(Bild: kmm)



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