„Krone“-Kolumne

Golfer Sepp Straka: Pionierarbeit und Sternstunde

(Bild: Krone Kreativ)

Es hört sich rührend an. Die Eltern trafen sich erstmals in einem Golf-Shop, als die Amerikanerin Mary dem Architekten Peter spezielle Handschuhe verkaufte. Golf wurde Junior Sepp Straka anscheinend in die Wiege gelegt. Dabei kickte er mit seinem um ein paar Minuten älteren Zwillingsbruder Sam am liebsten, spielte bis zu seinem elften Lebensjahr im Tor.

Dann wirbelte ein einwöchiges Golfcamp sein junges Sportlerleben durcheinander. Eine neue Liebe, eine glückliche und erfolgreiche Beziehung. 17 Jahre später schrieb Sepp rot-weiß-rote Sportgeschichte. Der Wiener Markus Brier hatte 2006 als erster Österreicher auf der European Tour gewonnen, der Burgenländer Bernd Wiesberger debütierte 2021 beim legendären und exklusiven Ryder Cup - doch Straka triumphierte als erster heimischer Golfer auf der US-Tour, landete einen wahren Millionen-Coup. Ein vor Jahren noch völlig undenkbares Szenario, vergleichbar vielleicht mit dem ersten Sieg von Formel-1-Legende Jochen Rindt in Watkins Glen 1969 oder dem ersten großen Titel von Thomas Muster auf der Tennistour

Ein Stück Pionierarbeit, ein Erfolg, der das internationale Ansehen des österreichischen Golfsports hebt. Straka schaffte es in die Spitzennachrichten, bekam Gratulationen aus der ganzen Welt. Ein absoluter Winnertyp, ein weiteres Idol für die Jugend. Umso schöner, dass Straka dem Sommersport zuzuordnen ist, da hat Österreich ohnehin noch Aufholbedarf.