Reaktionen geteilt

Präsenz in Schulen wird wieder zur Pflicht

Österreich
23.02.2022 06:00

Auch in heimischen Schulen wird wieder breit geöffnet. Automatischer Fernunterricht fällt, es entscheidet die Gesundheitsbehörde des Landes. Die Reaktionen darauf sind geteilt.

Bald soll der Schulalltag wieder sein wie vor Corona: tägliches Erscheinen in der Klasse inklusive. Konkret soll das ab 28. Februar passieren.

Derzeit ist die Präsenzpflicht ausgesetzt, Eltern können ihre Kinder ohne ärztliches Attest entschuldigen. Ab nächster Woche ist Fernunterricht in der Breite nicht mehr angedacht. Gibt es Fälle in einer Klasse, entscheidet die Landesbehörde, wie es weitergeht. Ähnliches hatte zuletzt Wien implementiert.

Seitens der Schüler freut man sich zwar über Normalität, Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger hätte aber zumindest vorerst die Präsenzpflicht noch ausgesetzt gelassen: „Es bleiben nur wenige Schüler daheim, die selbst zu Risikogruppen zählen – oder auch ihre Familienmitglieder. Da war diese Möglichkeit eine große Entlastung.“

Elternsprecher Christoph Drexler sieht das ähnlich: „Wir begrüßen, wenn wir insgesamt in Richtung Normalität gehen. Aber angesichts der hohen Infektionszahlen erscheint uns verpflichtender Präsenzunterricht etwas verfrüht.“ Auch er verweist auf die Lage von Risikogruppen. Ein Vorschlag sei, dass Lehrer, die selbst ein Risiko hätten, Fernunterricht abhielten. Das Bildungsministerium will jedenfalls noch Ausnahmen andenken.

Hingegen begrüßt wird die Präsenzpflicht von den AHS-Direktoren: „Das hätten wir uns schon vor einigen Wochen gewünscht“, so Sprecherin Isabella Zins. Denn die Lage mit der fehlenden Verpflichtung sei teils ausgenutzt worden.

Experten sehen den Öffnungen recht ruhig entgegen
Die Zahl der Infektionen in den jüngeren Altersgruppen sei rückläufig, auch hätte es genügend Zeit für Schutzimpfungen gegeben: „Ich denke, Lockerungen sind möglich“, so Virologin Dorothee von Laer: „Jetzt sollen auch Kinder wieder ein normales Leben haben können.“

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Jetzt sollen auch Kinder wieder ein normales Leben haben können.

Virologin Dorothee von Laer

Komplexitätsforscher Peter Klimek verweist darauf, dass Öffnungen generell „den Höhepunkt der Welle in die Länge ziehen. Dieses Risikos muss man sich eben bewusst sein.“ Die Gefahr, dass man an die Grenzen der Spitalskapazitäten kommt, sieht er derzeit aber nicht. Man werde die Lage „natürlich beobachten und abwiegen, welche Schritte umgesetzt werden können“, so Bildungsminister Martin Polaschek.

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