Sie ist neben Andrea Limbacher eine der beiden Routiniers in Österreichs olympischem Ski-Cross-Team. Katrin Ofner ist bei ihren vierten Olympischen Spielen darauf aus, endlich ihre erste Medaille bei einem Großereignis zu holen. Seit 2009 hat sie keine WM und keine Spiele ausgelassen, damit versucht es die Steirerin nun zum elften Mal in Folge. Auf WM-Ebene war sie mit Rang vier 2011 sehr knapp dran, auf Olympia-Niveau hat Ofner Platz sechs 2014 in Sotschi vorzuweisen. Zudem hat sie ein mögliches Karriereende bereits im Blick.
Solange wird es nicht dauern bis Ofner ganz am Boden bleibt, nicht mehr über Wellen abhebt. „Es ist ein Ende in Sicht, und das passt auch“, meinte sie zur. „Fünfte Spiele wird es für mich nicht mehr geben. Ich fahre die WM nächstes Jahr.“ Für danach habe sie diverse Optionen: „Entweder eine Kooperation mit dem Bundesheer, da ich Heeressportlerin bin, oder im Leistungssport in Richtung Konditions- und Athletik-Training.“
„Ich habe genetisch bedingt eine gute Körperkonstellation. Das ist sicher eine gute Voraussetzung“, begründete die 31-Jährige, dass sie von schweren Verletzungen verschont worden ist und so immer am Start war. Zudem sei bei ihr von ihrem Betreuer-Umfeld immer der ganzheitliche Aspekt gesehen und an ihren körperlichen Schwachstellen gearbeitet worden. „Das war total wichtig. Andererseits hatte ich auch Glück, ich bin nach Stürzen immer aufgestanden.“
Ofner will Olympia wie normales Weltcuprennen nehmen
Je näher die China-Spiele gekommen waren, desto mehr kamen bei Ofner die Erinnerungen an ihre bisherigen Olympia-Teilnahmen wieder hoch. Sie sei „extrem dankbar“, bei normalen Spielen dabei gewesen zu sein, und meint damit Vancouver 2010. Und da ist vor allem Erfahrung. „Es ist ein Vorteil, so oft dabei gewesen zu sein.“ Sie will es wie ein normales Weltcuprennen nehmen. „Kurz und knackig unser Programm abspulen.“
Im letzten Rennen vor jenem olympischen diesen Donnerstag (4.30 bzw. 7.00 Uhr MEZ) in Secret Garden hat Ofner am 23. Jänner in Idre in Schweden als Dritte ihren ersten Podestplatz in diesem Winter herausgefahren. Das bisher einzige Mal als Siegerin aus einem Weltcup-Zielraum war sie im Dezember 2020 in Val Thorens gegangen. In dieser Saison war sie zudem in Nakiska in Kanada sowie bei der Olympia-Generalprobe im November im Finale, wurde jeweils Vierte.
„Wenn ich gute Läufe herunterbekomme, bin ich sauschnell“
Das Finalgefühl auf der Strecke, auf der es um die Medaillen geht, kennt Ofner also. Die Besichtigung am Montag sowie die Trainings seien nichtsdestotrotz sehr wichtig. „Da kann man Linien probieren und versuchen, die Wellen zu drücken oder zu überspringen und schauen, was ist schneller.“ Die Athletin weiß, dass sie ihre Qualitäten hat, es gelte sie nur auch ins Rennen umzusetzen. Ofner: „Wenn ich gute Läufe herunterbekomme, bin ich sauschnell.“
Es geht wild zu in einem Ski-Cross-Rennen, Stürze und Verletzungen sind Tagesgeschäft. „Im Prinzip musst du überall abdecken“, erklärte die Kobenzerin, wie es im Rennstress so läuft. „Man muss sich breit machen, die Schultern auseinander. Vorne musst du Kampflinie fahren und abdecken. Wenn du hinten bist, kannst du die rundere Linie probieren, versuchen, mehr Tempo aufzubauen und vorbeizukommen. Und Windschatten ist auch ein großes Thema.“
Wellen auf Olympira-Strecke definierter und größer
Sie sei ein Fan davon, wenn große Sprünge, viele und technische Elemente in einem Kurs sind. Sie mag es wellig, das gelte es dann aber zu treffen, damit man danach nicht zu weit und zu kurz sei und so gut beschleunige. Noch bevor es auf die Strecke geht, hat Ofner die olympischen Rennen der Snowboard Crosser im Fernsehen gesehen. Die Wellen auf der Olympia-Strecke seien im Vergleich zum Weltcup zum Saison-Auftakt definierter und größer.
Am Ski Cross liebt Ofner den direkten Kampf, den direkten Vergleich. „Man kommt ins Ziel und weiß, wie es ausschaut - man ist weiter oder nicht“, sieht sie einen Vorteil zur oft langen Wartezeit beim Ski alpin. „Mehrere Fahrten machen trainings-technisch den Reiz aus, weil es an die Substanz geht. Und das Spielen mit den Elementen, die Geschwindigkeit richtig einschätzen und das Richtige bei der Welle oder beim Sprung machen, dass man schnell wieder am Boden ist.“
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