Olympia-Eklat

Journalist live im TV von Sicherheitsmann bedrängt

Wirbel um eine Olympia-Liveschalte im niederländischen Fernsehen: Ein Sicherheitsmann unterbrach am Freitag die Berichterstattung des Reporters Sjoerd den Daas, der gerade vor dem Olympiastadion in Peking stand. Die Aufregung ist groß, der IOC sieht die Sache gelassen.

Kurz nach der Übertragung des niederländischen TV-Senders NOS bedrängte ein Mann den Journalisten und ließ ihn nicht mehr weiterberichten. Ein anderer Security-Mitarbeiter hielt seine Hand vor die Kamera.

Die Studiomoderatorin Saida Magge reagierte erschrocken und brach die Liveschalte nach Rücksprache mit der Regie ab. Wenig später meldete sich der NOS-Reporter von einer anderen Position wieder.

„Kurz vor 19 Uhr begannen wir mit den Dreharbeiten rund um das Vogelnest. Die Polizei verwies uns freundlicherweise aus dem Bereich, der zu dieser Zeit abgesperrt war. Wir folgten ihren Anweisungen. Wir haben dann einige Zeit damit verbracht, uns an dem Ort einzurichten, an den uns die Polizei verwiesen hatte“, schrieb Den Daas am Samstag auf Twitter.

„Kurz nachdem wir auf Sendung gegangen waren, wurde ich jedoch ohne Vorwarnung von einem Mann in Zivil, der ein rotes Abzeichen mit der Aufschrift ‘Public Safety Volunteer‘ trug, gewaltsam aus dem Bild gezogen. Er gab sich nicht zu erkennen.“ Auf Nachfrage habe ihm niemand gesagt, was er falsch gemacht habe, so Den Daas.

„In den letzten Wochen wurden wir, wie auch mehrere ausländische Kollegen, mehrfach von der Polizei behindert oder angehalten, als sie über Themen im Zusammenhang mit den Spielen berichteten“, so Den Daas.

Das IOC reagierte cool auf die Aufregung um den gewaltsamen Abbruch der Schalte. “Das waren unglückliche Umstände, da war jemand übereifrig. Solche Dinge passieren", sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Samstag. Man versichere, dass alle Medienvertreter innerhalb der geschlossenen Corona-Blase bei Olympia ihre Arbeit ungehindert verrichten könnten. Er hoffe sehr, dass es sich hier um einen Einzelfall gehandelt habe, so Adams.