Prozess um Mordversuch

Streit um Frauen endete blutig – zwölf Jahre Haft

Niederösterreich
02.02.2022 06:00

Versuchter Mord lautete die Anklage am Landesgericht St. Pölten. Er habe um sein Leben gefürchtet, rechtfertigte sich der 28-Jährige. Im Oktober hatte er einen Kontrahenten in Tulln auf offener Straße mit einem Messer attackiert und dabei lebensgefährlich verletzt. Das Urteil: Zwölf Jahre Haft - nicht rechtskräftig.

Drei Stiche, einer davon in die Lunge. So viel ließ sich beim Prozess wegen versuchten Mordes am Landesgericht St. Pölten mit Sicherheit sagen. Ansonsten galt es, aus vielen unterschiedlichen Versionen die glaubwürdigste herauszufiltern. Der Angeklagte, ein gebürtiger Afghane, soll am 11. Oktober des Vorjahres seinem langjährigen Kontrahenten in Tulln mit einem Messer - mit mindestens acht Zentimeter langer spitzer Klinge - drei Stichverletzungen in Oberarm, Rücken und Gesäß zugefügt haben. „Mit voller Wucht“, wie der Sachverständige erklärt.

Das Opfer, ein 34-jähriger Bosnier, wurde lebensgefährlich verletzt, fuhr aber noch selbst mit dem Auto ins Krankenhaus. „Ich hatte Todesangst, weil er mich attackieren wollte. Ich habe in Notwehr gehandelt“, betonte der Angeklagte. Schon einmal war er von dem 34-Jährigen mit einer Axt bedroht worden.

Liebes-Wirrwarr
Grund für die andauernden Streitereien: Frauen. So hatte der Täter sowohl mit der jüngeren als auch der älteren Schwägerin seines Kontrahenten Verhältnisse. Der Bosnier soll aber seinerseits ebenfalls in eine der Frauen unglücklich verliebt gewesen sein. Erschwerend kam noch hinzu, dass der Angeklagte in seiner Beziehung zu der Jüngeren die heute 19-Jährige schwer misshandelt haben soll. Verworrene Zustände also, die auch vor dem Gerichtssaal zu lautstarken Wortgefechten führten.

Der Angeklagte wurde wegen schließlich wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen. Das Urteil ist laut Gericht nicht rechtskräftig, weil Verteidigung und Staatsanwaltschaft keine Erklärung abgaben. Dem Opfer wurden 1000 Euro zugesprochen.

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