Beim weltweit größten Kongress zu diesem Thema in den USA wurden zahlreiche Innovationen und Studien präsentiert, welche auch den Patienten in Österreich bald zu Gute kommen werden. Ein Überblick:
ASCO - diese jährliche Tagung ist richtungsweisend für Krebsspezialisten aus aller Welt! 30.000 davon nehmen jährlich bei der Zusammenkunft der in dieser Sparte führenden Onkologen teil, einer großen Veranstaltung der „American Society of Clinical Oncology“ (Amerikanischen Gesellschaft für klinische Onkologie). Heuer erstmals nur virtuell besetzt, wurden dennoch zahlreiche Studien, Neuerungen und Trends vorgestellt, die bald auch für Patienten in Österreich deutlichen sichtbaren Nutzen bringen werden.
Auch für heimische Patienten sinnvoll
Die Experten waren sich kürzlich auf einer diesbezüglichen Pressekonferenz einig: Während in den vergangenen Jahren die Entwicklungen vergleichsweise kleine Schritte des Erfolgs brachten, berichteten die teilnehmenden heimischen Onkologen diesmal von bahnbrechenden Neuerungen, die vorgestellt wurden. Diese verändern die klinische Praxis hierzulande mit Sicherheit, so der Tenor. Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hilbe, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO): „Im Wesentlichen sind zwei Entwicklungen ausschlaggebend: Einerseits gelingt es durch die ungeheuren Fortschritte der Molekularbiologie im Bereich des so genannten Deep Sequencing (hier wird die Krebs-DNA genau aufgeschlüsselt), ein ,Tumorprofiling‘ vorzunehmen. Wir können also einzelne Karzinome heute viel genauer erkennen, einordnen und somit auch behandeln.“
Andererseits führt der Experte aus, dass man jene Antigene, welche der Krebs selbst produziert, als Ziel nützen kann, um vom Immunsystem des befallenen Körpers angegriffen zu werden. „Hier verstehen wir inzwischen das Zusammenspiel zwischen Immunzellen sowie Tumorantigenen immer besser und können das für die Abwehr nützen.“ Etwa bei den sogenannten personalisierten Immun- sowie zielgerichteten Tumortherapien, die bei stetig mehr Betroffenen angewendet werden und „Chemos“ immer öfter ablösen oder nur noch zur Begleitbehandlung degradieren. Das hat für die Patienten zum Beispiel den Benefit geringerer Nebenwirkungen. Und: Die Überlebenskurven werden grundsätzlich immer besser! Präsentiert wurden Erfolge in mehreren Fachrichtungen, etwa bei Brustkrebs: Hier hatten bis jetzt Patientinnen mit ursächlichen genetischen Veränderungen (BRCA 1/2) ein hohes Risiko für ein Wiederauftreten des Karzinoms. Ein neues Medikament, welches in die Regenerationsfähigkeit der Krebszellen eingreift und diese hemmt, wird zusätzlich gegeben. Das verlängert laut neuesten Studien die Überlebenszeit.
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