Stagnierende Impfquote

Epidemiologin: Ungeimpfte zögern Pandemie hinaus

Österreich
16.09.2021 08:10

Die Epidemiologin Eva Schernhammer von der MedUni Wien hat am Donnerstag im Ö1-„Morgenjournal“ gesagt, dass der ins Stocken geratene Impffortschritt in Österreich die Corona-Pandemie hinauszögere. „Es bewegt sich derzeit fast nichts, wir bräuchten deutlich mehr Fortschritt bei der Impfquote“, so Schernhammer. Sie geht von weiteren Maßnahmen für Ungeimpfte spätestens im Oktober aus und kann sich 1G auch in der normalen Gastronomie vorstellen.

Die Epidemiologin glaubt weiterhin, dass die Gefahr für einen weiteren Lockdown sehr gering ist und die Pandemie bis Jahresende besiegt sein könnte. An dieser Sichtweise, die sie bereits vor etwa einem Monat geäußert hatte, habe sich „nicht viel geändert“.

Folgen der „verzögerten Pandemie“
„Wenn man sich impfen lässt, dann kann man für sich die Pandemie in den Griff bekommen“, so Schernhammer. Aktuell gehe es nicht mehr nur um die eigene Gesundheit, sondern auch um die gesellschaftlichen Folgen, die eine verzögerte Pandemie mit sich bringe. Schernhammer ist fest davon überzeugt, dass sich die Corona-Pandemie in Österreich durch die stagnierende Impfrate hinauszögere.

„Kommt mit Eilesschritten auf uns zu“
„Wir wissen, dass das Maskentragen eine sehr effiziente Maßnahme ist“, so Schernhammer. Sie glaubt ohnehin, dass viele Menschen unabhängig von den Regeln zur FFP2-Maske greifen würden. Der Zeitpunkt, an dem es laut der Epidemiologin strengere Maßnahmen für Ungeimpfte brauche, komme „mit Eilesschritten auf uns zu“. Der Zeitplan für weitere Verschärfungen für Ungeimpfte könnte schon bis Ende September entschieden sein.

„Virus reist im Klassenzimmer herum“
Was die neuen Quarantäne-Regeln in den Schulen betrifft, teilt sie die Meinung der meisten ihrer Kollegen, dass bei einem positiven Fall die gesamte Klasse in Quarantäne geschickt werden sollte. „Das Virus ist infektiöser geworden und wird sich nicht auf einzelne Schüler beschränken, sondern im ganzen Klassenzimmer herumreisen“, so Schernhammer. 

Weitere Verschärfungen im Oktober möglich
Den Maßnahmenkatalog im derzeit geltenden Corona-Stufenplan findet Schernhammer „sehr wohl durchdacht“. Auch die Prognosen der Intensivbettenauslastung hätten sich bisher bewahrheitet. Falls man in vier Wochen einen Belag von 400 Betten aufweise, werde es wohl sukzessive zu weiteren Verschärfungen kommen. „Das wird dann jene Menschen betreffen, die derzeit noch ungeimpft sind“, so Schernhammer.

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