Gehirntumor

„Ans Aufgeben habe ich nie gedacht!“

Patientenberichte
08.08.2021 05:00

Seine positive Lebenseinstellung half Dominik Supper, die Krankheit zu bezwingen. Heute bezeichnet er sich als glücklicheren Menschen. Der Niederösterreicher berichtet über seine erfolgreiche Therapie.

„Alles begann, als ich am 2. März 2017 in der Wiener U-Bahn plötzlich umgekippt bin und einen epileptischen Anfall hatte“, erinnert sich Dominik Supper, der sich bis dahin immer gesund fühlte und täglich mit dem Fahrrad von Niederösterreich in die Bundeshauptstadt und zurück zur Arbeit fuhr. Nachdem er mit der Rettung ins Spital gebracht wurde, erhielt er am nächsten Tag die Diagnose: bösartiger Hirntumor. „Genau genommen war es ein Oligodendrogliom“, ergänzt seine betreuende Ärztin, OA Dr. Birgit Surböck von der Neurologischen Abteilung, Klinik Favoriten, Wiener Gesundheitsverbund. „Das habe ich mir eh schon gedacht“, antwortete der Möllersdorfer damals jenem Mediziner, der ihm die schlechte Nachricht überbrachte und sichtlich überrascht über dessen gefasste Reaktion war.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Dominik Supper bereits die ganze Nacht im Internet nach möglichen Ursachen seines Anfalls gesucht - und auch über sein Leben nachgedacht. „Jetzt erfüll ich mir einen Wunsch, der mir hilft, am Leben zu bleiben“, beschloss der passionierte Sportler und bestellte sich noch am Tag der Diagnose einen Titan-Maßrahmen für ein neues Fahrrad.

Der faustgroße Tumor wurde herausoperiert
Dieser äußerst schwierige Eingriff wurde am 7. April von Neurochirurgen in Linz durchgeführt. „Währenddessen arbeiteten die Spezialisten mit Magnetresonanztomographie, um die Abgrenzungen des Tumors besser erkennen zu können“, erklärt Dr. Surböck. Danach verbrachte Dominik Supper drei Tage auf der Intensivstation: „Dort erwachte ich mit einem dicken Kopfverband, ich sah aus wie Calimero“, berichtet der heute 37-Jährige humorvoll. „Meine Frau hat mich besucht und mir die Hand gehalten, das gab mir wahnsinnig viel Kraft.“

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Dort erwachte ich mit einem dicken Kopfverband, ich sah aus wie Calimero.

Dominik Supper

Im Mai erhielt er dann eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie - „der genaue Plan dafür wird in einem Tumorboard [Anmerkung: Besprechung mehrerer Ärzte aus unterschiedlichen Fachrichtungen] festgelegt“, so die Neurologin. „Damit punktgenau bestrahlt werden kann, wurde mein Kopf währenddessen mit einer eigens für mich hergestellten ,Plastikmaske‘ im Liegen fixiert“, erinnert sich Dominik Supper. Die Chemotherapie bekam er in Kapselform verabreicht. Nach den ersten Behandlungswochen litt er an starker Müdigkeit. Außerdem waren seine Abwehrkräfte geschwächt, und er fing sich ein Virus-Leiden ein. „Mein Kopf sah nach den Bestrahlungen aus wie ein Fleckerlteppich, ich hatte kahle Stellen genauso wie ein paar Millimeter lange Haare“, erzählt der ehemalige Patient.

Die Chemotherapien machten ihm zu schaffen
Nach einer Pause folgten mehrere Chemozyklen zuhause, die ihm mit Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit, Verstopfung, Appetitlosigkeit und zitternden Augenlidern das Leben erschwerten und ihn abmagern ließen. Im Jänner 2018 waren die Therapien zu Ende, und er fuhr auf Reha. Noch länger begleiteten ihn Gedächtnis- und Wortfindungsstörungen. Heute ist er vollauf zufrieden: „Ich kann behaupten, dass ich seit meiner Diagnose alles entspannter sehe und dadurch ein viel glücklicherer Mensch geworden bin.“

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