34 Tage nach dem grausamen Tod der 13-jährigen Leonie in einer Wiener Wohnung ging ihr vierter mutmaßlicher Peiniger ins Netz - rund 1500 Kilometer vom Tatort entfernt in einem kleinen Hotel im Osten Londons. Der Afghane war per Zug quer durch Europa geflüchtet. Und dies wohl mit Unterstützung der Community.
Wochenlang waren ihm die Zielfahnder von Bundeskriminalamt-Direktor Andreas Holzer auf den Fersen - nun klickten in Zusammenarbeit mit der Metropolitan Police in einem östlichen Stadtteil Londons die Handschellen. In einem kleinen Billighotel in einem innerhalb der Afghanen-Szene beliebten Viertel.
Laut „Krone“-Infos habe sich der 22-Jährige erst per Zug über Tirol nach Italien abgesetzt, von wo er weiter nach Frankreich ausreiste. Auch in Belgien habe man seine Spur aufgenommen - allerdings dürfte er sich hier nicht allzu lange aufgehalten haben.
Laut ersten Erkenntnissen sei der Afghane wieder in den Norden Frankreichs zurückgekehrt. Um schließlich von der berüchtigten Hafenstadt Calais - ein Brennpunkt für illegale Übertritte - aus weiter auf die britische Insel zu fliehen. Per Bahn oder Auto über den Ärmelkanal. Ermittler gehen davon aus, dass er auf seiner Flucht quer durch Europa Unterstützung aus der Afghanen-Community hatte.
Auslieferung wegen Brexit komplizierter
Indes kämpft die heimische Justiz nun um die Auslieferung des Verdächtigen. Was nach dem Brexit und dem Ende der Übergangsfrist ab 1. Jänner nun „etwas komplizierter“ ist. Der EU-Haftbefehl zählt nicht mehr, muss für die Briten „adaptiert“ werden. Und dies im Eiltempo: Das „Spezialformular“ musste binnen 48 Stunden nach der Festnahme übermittelt werden.
Der Anwalt der Opfer-Familie kündigt übrigens nun fix eine Amtshaftungsklage gegen die Republik Österreich an.
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