Der italienische Fußball-Verband will in der Debatte um einen möglichen Kniefall der Mannschaft vor dem EM-Viertelfinale die finale Entscheidung den Spielern überlassen. Die Mannschaft könne selbst entscheiden, ob sie vor der Partie gegen Belgien am Freitag in München als Zeichen gegen Rassismus niederknien wolle, teilte der Verband mit. Nach Ansicht des Verbandes stellt „die Auferlegung eines bestimmten Verhaltens eine Form des Machtmissbrauchs“ dar.
Italienische Medien hatten zuvor berichtet, dass die Mannschaft sich vor dem Viertelfinale dem Protest des Gegners anschließen und niederknien werde. Vor dem EM-Achtelfinale gegen Österreich war keine der beiden Mannschaften gekniet. „Es gab keine Anfrage dafür“, hatte Kapitän Giorgio Chiellini erklärt. „Wenn das passiert und es eine Anfrage der anderen Mannschaft gibt, werden wir knien, um Solidarität und Sensibilität gegenüber dem Gegner zu zeigen.“ Die Belgier hatten bisher vor all ihren Partien gekniet.
Im letzten EM-Gruppenspiel der Azzurri gegen Wales hatten sich fünf Spieler dem Kniefall des Gegners angeschlossen, die übrigen nicht. Dieses uneinheitliche Verhalten hatte für Kritik in Italien gesorgt.
Neben den Belgier setzen vor allem die Engländer ein Zeichen, in dem sie vor dem Anpfiff niederknien. Vor dem heutigen Viertelfinalkracher gegen Deutschland hat deren Kapitän Manuel Neuer angekündigt, dass sich die ganze Mannschaft den Engländern bei ihrem Protest anschließen wird.
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