Wer bleibt liegen?

Die Tops und Flops der ADAC-Pannenstatistik

Motor
30.04.2021 14:47

Wer sich überlegt, ein Auto zu kaufen will wissen, wie zuverlässig das Fahrzeug der Wahl ist. Das gilt insbesondere für ältere Gebrauchtwagen. Auch wenn die Aussagekraft nicht immens hoch ist, wird immer wieder gerne die Pannenstatistik des ADAC zur Einschätzung herangezogen. Hier nun die Tops und Flops der aktuellen Auswertung des Jahres 2020.

(Bild: kmm)

Rund 3,4 Millionen Mal wurden die „Gelben Engel“ gerufen, wobei nur ein Bruchteil der Einsätze in die Statistik einfließt. Weder Reifenpannen noch ein leerer Tank werden berücksichtigt, aber auch keine Einsätze im Auftrag von Autoherstellern im Rahmen von Mobilitätsgarantien. Generell verfälschen solche Garantien die Statistik, weil davon abgedeckte Pannen nirgendwo auftauchen. Zudem werden nur Fahrzeuge gewertet, die zwischen 2011 und 2018 in mindestens einem Jahr mindestens 10.000 mal verkauft und angemeldet wurden. Das alles sollte man im Hinterkopf haben.

Insgesamt 109 Fahrzeugreihen von 25 Automarken wurden in der Pannenstatistik ausgewertet. 40 der 109 Modellreihen waren im Pannenjahr 2020 ziemlich zuverlässig, rund die Hälfte der Fahrzeuge auf deutschen Straßen zeigte gemischte Ergebnisse und 16 Fahrzeugmodelle schnitten sogar besonders schlecht ab.

Toyota dominiert bei den Kleinsten
Unter den Kleinstwagen ist der Toyota Aygo der König. Über alle Baujahre fährt er im grünen Bereich, aber je älter er wird, desto mehr hebt er sich von der Konkurrenz ab. Einzig der Hyundai i10 der Baujahre 2011/2012 und mit Abstrichen 2013 kann mithalten, neuere Modelle fallen aber ab.

Am schlechtesten schneidet smart ab, und zwar sowohl als fortwo als auch als forfour. Das gilt vor allem für die neueren Baujahre 2015 bis 2018, ältere fortwo sind zuverlässiger.

Fiat Punto einer der besten Kleinwagen
„Fehlerhaft in allen Teilen“ buchstabiert der Volksmund Fiat - doch der Fiat Punto straft ihn Lügen: Drei Baujahre kamen noch in die Statistik, danach fiel er aus der Wertung. Und diese drei Baujahre 2011 bis 2013 sind angesichts des schlechten Images beeindruckend. Mit acht bis neun Pannen pro 1000 Autos ist er besser als etwa ein Audi A1 oder Mini, die neben anderen Fabrikaten (siehe Übersicht!) auch zu den Besten gehören.

Junge Nissan und Renault Schlusslichter der Unteren Mittelklasse
Dass schon Autos der jüngsten ausgewerteten Baujahre rot markierte Pannenzahlen aufweisen, ist in dieser Auswertung eher selten, trifft aber auf Nissan Qashqai und vor allem Renault Kangoo zu. Im Baujahr 2018 auch auf den Opel Astra. Auch ältere Kia Ceed und Sportage brauchen öfter einen Pannendienst als andere. Im grünen Bereich finden sich neben Audi, BMW und Mercedes auch Hyundai Tucson, Mazda CX-5, Mitsubishi ASX sowie VW Beetle, Seat Leon und Skoda Rapid.

Mittelklasse: Vorsicht bei Alhambra und Sharan
Die praktisch baugleichen Familienvans von Seat und VW, Alhambra und Sharan, weisen logischerweise ähnliche Pannenzahlen auf, und zwar ähnlich schlechte. Kein Baujahr bekommt eine grüne Markierung, hingegen werden einige mit Rot gekennzeichnet. Ebenfalls als Schlusslichter werden Opel Insignia und Ford S-Max genannt, wobei der Ford der Baujahre 2011 bis 2014 besser abschneidet. Audi, BMW und Mercedes sind besonders weit vorn dabei.

Alte E-Klasse Schlusslicht der oberen Mittelklasse
Während Audi A6 und BMW 5er die Pannenstatistik der oberen Mittelklasse im positiven Sinn dominieren, findet sich der direkte Konkurrent Mercedes E-Klasse am Ende wieder. Das liegt vor allem an den Baujahren 2011 und 2012. Junge Exemplare fahren hingegen auf dem Niveau der bayerischen Konkurrenz.

Transporter/Oberklasse
Die Teilnehmerzahl in der Kategorie Transporter/Oberklasse ist besonders überschaubar: drei. Negativ fällt hier der Ford Transit auf, allerdings im Verlauf der Baujahre sehr unterschiedlich. 2011 ist z.B. grün, 2014 hingegen tiefrot. Mercedes Sprinter und sein Technikbruder VW Crafter (dessen Nachfolger mit dem Sprinter nichts mehr zu tun hat) können hingegen überzeugen.

Pannenursache Nummer 1: leere Batterien
Insgesamt stieg der Anteil der Batterieausfälle an allen Pannen von 41,8 Prozent im Vorjahr auf 46,3 Prozent. Grund: In diesen Monaten im Lockdown wurden viele Fahrzeuge wenig oder kaum bewegt. Das Gegenteil zeigt sich bei den Reifenpannen. Diese sind in den Lockdown-Monaten deutlich zurückgegangen.

Eine Sonderauswertung des ADAC zu Pannen bei Elektroautos zeigt: Auch hier sind entladene und defekte 12-Volt-Bordbatterien eindeutig Pannenursache Nummer eins. Mit 54 Prozent liegt der Anteil bei Elektroautos sogar rund acht Prozent höher als bei Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben. Die Bordbatterie versorgt beim Elektroauto wie beim herkömmlichen Auto die Bordelektrik: Damit lassen sich Türen öffnen, Licht oder Infotainmentsysteme in Betrieb nehmen. Auch die Hochvoltspannungsversorgung wird dadurch aktiviert.

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(Bild: kmm)



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