Mit großem Optimismus blickt Österreichs WM-Dritte Verena Preiner in die Freiluftsaison mit dem Höhepunkt der Olympischen Spiele in Tokio. „Die Leistungskurve geht steil nach oben. Ich würde sagen: Ich bin die beste Verena Preiner, die es je gab.“ Die Siebenkämpferin weiß: „Rund zehn Athletinnen können in Tokio eine Medaille gewinnen. Aber wer eine WM-Medaille gewinnen kann, kann auch bei den Spielen auf dem Podest stehen“, sagt sie selbst zu ihren Aussichten. In Tokio startet sie bekanntlich nicht mehr als Verena Preiner, sondern als Verena Mayr …
Denn, wie schon lange geplant, gibt sie am 12. Juni in Ebensee ihrem langjährigen Freund Thomas Mayr das „Ja-Wort“. Freilich nur auf dem Standesamt. Corona-bedingt wird das große Fest mit der kirchlichen Trauung auf den Herbst verschoben. Den Hochzeitstermin im Juni wollte das Paar aber nicht verschieben, da sich die beiden einst an einem 12. Juni (2015) kennengelernt hatten. Die Flitterwochen fallen aber wegen Olympia aus. Auch diese werden dann nach den Spielen nachgeholt, „wo, wissen wir noch nicht“.
„Götzis passte nicht in den Plan!“
Schließlich bestreitet Verena Preiner, dann schon als Frau Mayr, eine Woche nach der standesamtlichen Trauung in Ratingen bei Düsseldorf ihren ersten Siebenkampf seit dem Medaillengewinn bei der WM in Doha 2019. Exakt 624 Tage nach WM-Bronze. Und warum startet sie nicht beim Heimmeeting in Götzis am 29./30. Mai?
„Dieser Termin in Götzis passte nicht in unsere Saisonplanung, Götzis wäre zu früh in der Saison gewesen. Ratingen liegt ideal“, erklärte Trainer Wolfi Adler. An das Top-Meeting in Deutschland hat Verena Preiner auch beste Erinnerungen, drei Starts hat sie dort schon absolviert, inklusive Rekord.
Training mit Susanne Walli
Das Training, bestätigt der Coach, verlaufe derzeit exzellent. „Als Trainer muss ich immer ein Haar in der Suppe suchen. Es kann niemals 100-prozentig verlaufen. Aber es gibt immer Kleinigkeiten zu korrigieren.“ Im Weitsprung, Hürdenlauf und über die 800 m sieht er nur noch geringfügige Verbesserungsmöglichkeiten.
In der letzten Zeit habe er mit Verena vor allem im Hochsprung, im Speerwurf und im Kugelstoßen besonders hart gearbeitet. „Und den Kurvenlauf über 200 m!“ Da hat Verena seit einiger Zeit übrigens eine ideale Trainingskameradin, 400-m-Spezialistin Susanne Walli. Die Teilnehmerin der Hallen-EM von Torun 2021 treibt sie mächtig an…
Ab 1. Mai in Formia
Der Weg Richtung Tokio steht natürlich längst fest. Verena Preiner, zuletzt im Trainingslager von Belek, ist ab 1. Mai im Camp in Formia, wo sie auch im Vorjahr trainiert hatte. „Dort haben wir allerbeste Bedingungen!“ Ihre ersten Freiluftstarts sind in Linz am 26. Mai mit vermutlich zwei Disziplinen (Hürden sicher und eventuell auch Speer) sowie am 9. Juni in Eisenstadt (Hürden und Weit) geplant Das Meeting dazwischen in St. Pölten (3. Juni) lässt sie wegen des geplanten Impftermins aus.
Die strengen Auflagen bei den Spielen in Tokio (tägliche Tests für alle Athleten) lässt sie cool. „Ich werde mich, wie immer, voll auf den Wettkampf konzentrieren. Das Umfeld ist so, wie es ist. Das muss man akzeptieren.“ Verena Preiner hat aber zumindest einen kurzfristigen Anreisetermin - ohne ein Vorbereitungscamp in Asien - nach Japan gewählt. Anreise am 29. Juli, Ankunft am 30. Juli, Wettkampf am 4./5. August. Wolfi Adler: „Mit Glück und Können kann sie auch dort wie bei der WM in Doha eine Medaille gewinnen!“
Olaf Brockmann
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