„Bleiben Sie achtsam“

Was AstraZeneca-Geimpfte nun beachten müssen

Wissenschaft
17.03.2021 09:58

Aus Sorge vor gesundheitlichen Komplikationen haben zuletzt immer mehr Länder die Corona-Impfung mit dem Präparat des Herstellers AstraZeneca ausgesetzt. Dennoch kam der Wirkstoff bereits im großen Stil zum Einsatz und Österreich empfiehlt entgegen dem Trend eine Fortsetzung. Für viele stellt sich damit die Frage, was nun nach einer erfolgten Impfung zu beachten ist.

Das Nationale Impfgremium blieb am Montag bei seiner vorläufigen Empfehlung, AstraZeneca weiterhin einzusetzen. Die bislang verfügbaren Daten zu vermuteten Nebenwirkungen in diversen europäischen Ländern seien noch inkomplett und schwer vergleichbar.

Insbesondere die damit oft in Verbindung gebrachten Gerinnungsstörungen fallen dabei statistisch gesehen nicht wesentlich anders aus als bei der noch nicht geimpften Bevölkerung. Nach dem Einsatz von Biontech/Pfizer kam es übrigens zu ähnlich vielen Gerinnungsstörungen. Bislang ist daher noch nicht erwiesen, dass die Impfung auch tatsächlich Thrombosen verursachen kann.

Große Verunsicherung in der Bevölkerung
Aktuell erfolgt in Österreich laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit alle 2,7 Sekunden (Stand Dienstag) eine Impfung gegen das Coronavirus. Die zuletzt aufgekommenen Vorfälle sorgen aber zunehmend für Verunsicherung in der Bevölkerung - insbesondere bei jenen, die bereits mit AstraZeneca geimpft wurden oder bei denen eine Immunisierung damit kurz bevorsteht.

Genau auf Symptome achten
Geimpfte sollten wachsam sein, falls es ihnen unmittelbar nach der Impfung über mehrere Tage immer schlechter geht, rät dazu das deutsche Paul-Ehrlich-Institut. All jene, die sich vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen, sollten sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben, so die Empfehlung. Das betreffe sowohl die Erst- als auch Folgeimpfungen.

Wie erkenne ich eine Gerinnungsstörung?
Mit Blick auf die nun mit Sorge betrachteten Thrombosen ist dabei besonders auf Symptome wie Schweregefühl, Kribbeln, Ziehen im Unterschenkel, eine Schwellung am Bein sowie ein Druck- oder Hitzegefühl zu achten. Besonders häufig bilden sie sich in den großen Venen des Unterschenkels.

Sollten sich diese klassischen Symptome zeigen, sollte der betroffene Körperteil höher gelagert und ein Druckverband angelegt werden - hierfür eignen sich auch Kompressionsstrümpfe. So kann verhindert werden, dass sich das Blut noch mehr zurückstaut und die Extremität weiter anschwillt. Wenn sich Anzeichen eines Blutgerinnsels zeigen, sollte jedenfalls immer ein Notarzt gerufen werden.

Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen
Weniger Sorge muss man sich um die klassischen Impfreaktionen wie Fieber, Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen machen. Laut Angaben von AstraZeneca kommt es bei einer von zehn Personen zu Schwellungen an der Einstichstelle, Fieber mit einer Körpertemperatur von über 38 Grad, Erbrechen und Durchfall. Wesentlich seltener (bei einer von 100 Personen) treten zwischenzeitlich Symptome wie geringerer Appetit, vergrößerte Lymphknoten, Schweißausbrüche oder Ausschlag auf.

Vorsicht bei Schmerzmitteln geboten
Um die Beschwerden etwas zu lindern, kann auch auf ein Schmerzmittel zurückgegriffen werden. Hierbei sollte die Wahl aber ausschließlich auf das Präparat von Mexalen fallen, wie der Pharmakologe Markus Zeitlinger erklärt. Dieses wirke im Vergleich zu anderen Produkten nämlich nicht entzündungshemmend und hat damit auch keine Auswirkungen auf die Bildung von Antikörpern gegen das Virus.

Was passiert ohne zweite Dosis?
Als wissenschaftlich gesichert gilt, dass der Impfstoff von AstraZeneca schwere bis tödliche Krankheitsverläufe verhindert und das Erkrankungsrisiko um 60 bis 80 Prozent senkt. Sollte man bereits die erste Dosis erhalten haben und dann kurzerhand doch noch ein Impfstopp verhängt werden, gibt es dennoch keinen Grund zur Beunruhigung: Schon die erste Dosis verspricht laut den Zulassungsstudien bereits eine deutliche Reduktion des Erkrankungsrisikos.

Selbst wenn zwischen erster und zweiter Dosis mindestens drei Monate liegen, wird das Covid-Risiko noch immer um gut 80 Prozent reduziert. Außerdem ist es möglich, die zweite Dosis mit einem Impfpräparat eines anderen Herstellers nachzuholen.

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