Gemeinderatswahl 2021

Kärnten-Wahl: SP zwischen Triumph und Tristesse

Kärnten
01.03.2021 06:00

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt - das gilt für die Genossen. Villach, St.Veit und Wolfsberg stark, schwere Schlappe in Spittal Zitterpartie in Klagenfurt Verluste für die Kärntner Freiheitlichen Volkspartei siegt in Feldkirchen, ist auch in Oberkärnten stark.

So einen Wahlabend hat die erfolgsverwöhnte und mächtige Landes-SPÖ lange nicht erlebt: Es war eine Achterbahnfahrt zwischen Triumph und ziemlicher Tristesse. Beginnen wir dort, wo es für Peter Kaiser und seine Genossen Grund zur Freude gibt. Die Bürgermeister von Villach, Wolfsberg und St. Veit siegen haushoch, der in Völkermarkt klar, vor allem Martin Kulmer als politischer Newcomer lieferte in der Herzogstadt ein sensationelles Ergebnis ab.

Auch Günther Albel, Hannes Primus und Markus Lakounigg marschierten direkt durch die Rathaustür. Wobei: Alle Angaben vorbehaltlich der Wahlkarten.

Rote Katastrophe
Katastrophal endete die Wahl für die SPÖ in Spittal, wo Gerhard Köfer sogar als Nummer eins in die Stichwahl geht. Gerhard Pirih und die SPÖ verloren auch viele Prozentpunkte, die Genossen sind vor dem endgültigen Wahlergebnis im Gemeinderat nur knapp vor Köfers Team Kärnten. Auch in Hermagor könnte der Bürgermeister verloren gehen, miserabel ist das rote Ergebnis in Feldkirchen. Für Maria-Luise Mathiaschitz zeichnet sich in Klagenfurt eine Zitterpartie gegen Christian Scheider ab.

VP schnitt stark ab
Die Kärntner Volkspartei kann auf Oberkärnten zählen, aber nicht nur das. In den vielen Gemeinden des Oberen Drautals oder des Gailtals schneiden die Türkisen stark ab, getoppt wird das alles aber vom Ergebnis aus Feldkirchen. Dort montierte Bürgermeister Martin Treffner die SPÖ buchstäblich ab. Die Genossen verloren 16 Prozentpunkte, die eins zu eins zur ÖVP wanderten. Treffner scheint im Amt pragmatisiert zu sein. Auch die VP-nahe Namensliste in Althofen schnitt hervorragend ab, neuer Bürgermeister ist nach einem Start-Ziel-Sieg Walter Zemrosser.

Verluste für die Blauen 
Wechseln wir zu den Freiheitlichen, die schon glorreichere Tage erlebt haben. Nach der Parteispaltung reichte es in Klagenfurt nicht für die Stichwahl, auch in den Bezirksstädten haben die Blauen nichts zu melden. Gernot Darmann und seine Partei dürfen sich damit trösten, in Gurk des Erbe Sigi Kampls gerettet zu haben, in Deutsch-Griffen, Mühldorf, Trebesing und Afritz zu gewinnen. Die jahrelange blaue Hochburg Feld am See ging desaströs verloren.

Eines zeigten die Wähler eindeutig: Corona, Babyelefanten, Parteien sind ihnen bei Bürgermeisterwahlen egal. Es geht um Persönlichkeiten, um Kandidaten mit Charisma und Ideen, um Bürgermeister mit Bürgernähe und Gemeindechefs ohne Chefallüren.

Was für die Zukunft zu überlegen wäre, ist die Verkürzung der Zeit bis zu den Stichwahlen auf eine Woche. Das wäre im Sinne der Sparsamkeit, denn weitere sündteure Plakat- und Prospektwellen wären kaum möglich. Wer sich jetzt und in den nächsten sieben Tagen keine Meinung gebildet hat, der wird das wohl auch in 14 Tagen nicht schaffen.

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