Werte nicht stabil

Experten vage: Was uns die Corona-Zahlen sagen

Österreich
23.02.2021 06:00

Die österreichischen Experten legen sich mit ihren Interpretationen noch nicht fest, in welche Richtung die Pandemie sich entwickeln wird. Aber in einem Punkt sind sie sich bereits einig: Wir sind an einem Knackpunkt.

Die Fallzahlen sind nicht mehr stabil. Ja, das war mit Testungen und Öffnungen zu erwarten, viele Menschen waren ja auch jetzt erst das erste Mal testen. Ein Wachstum bei den Infektionszahlen darf also sein. Aber: Es darf bestenfalls kurz sein.

Unsichere Prognosen
Drei Richtungen, in die es gehen könnte: Die Steigerung ist vorübergehend, das könnte das Mehr an Testungen gewesen sein. „Oder es steigt kurz an und sinkt dann“, so Simulationsforscher Niki Popper. Dann hätte man mit den Testungen gut die Dunkelziffer herausgeholt, die könnte nicht mehr zur Pandemie beitragen. Die böse Version: Die Neuinfektionen steigen einfach immer weiter.

Mutationen bereiten Kopfzerbrechen
Woran das liegen könnte? Da spielen vielleicht die Mutationen mit. Das könnte man daran ablesen, dass die Infektionszahlen nach Bundesländern unterschiedlich steigen. Das tun sie etwa im Burgenland, in Niederösterreich, Wien - da, wo die britische, ansteckendere Form häufig vertreten ist. Die Fälle der Briten-Mutation „verdoppeln sich derzeit alle zwei bis vier Wochen“, sagt Komplexitätsforscher Peter Klimek.

Derzeit wären weitere Öffnungen „mutig“: „Man muss sich bewusst sein, dass die derzeitigen Öffnungsschritte ein Risiko darstellen, wir müssen vor weiteren sicherstellen, dass die Schutzmaßnahmen gut genug wirken.“ Steigen die Zahlen, „könnte es eine ähnliche Welle wie im Oktober geben“, sagt er, dann könnte das Land rasch an seine Kapazitätsgrenzen kommen.

Datenlage noch zu gering für Abschätzungen
Statistiker Erich Neuwirth überrascht vor allem „die relativ hohe Zahl von Positiven in der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre“. Nur in der Gruppe 85+ sei die Positivrate noch höher. Eine Erklärung dafür wäre, dass sich junge Menschen in ihrer Sturm-und-Drang-Zeit nicht völlig isolieren.

Wie es weitergeht, wird man sehen. Aktuell sei die Datenlage zu dürftig für Abschätzungen, sind sich die Experten einig. Noch diese, sonst nächste Woche soll das schon besser gehen.

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