Ab heute

Steirer setzen in der Krise auf bewusstes Fasten

Steiermark
17.02.2021 07:00

Ab heutigem Aschermittwoch beginnt für die Christen die 40-tägige Bußzeit bis Ostern. Eine etwas andere Fastenzeit für viele: „Wir haben geglaubt, alles geht immer weiter“.

40 Tage, so lange dauert die Fastenzeit, die am heutigen Aschermittwoch beginnt und am Karsamstag endet. Die Sonntage dazwischen jedoch sind von der vorösterlichen Bußzeit ausgenommen - gleichsam als freudige „Lichtblicke“ in Aussicht auf den Ostersonntag. Für strenge Katholiken gilt ab heute: Hände weg von Fleisch und Alkohol!

Inneres Freiwerden und geistiges Entschlacken
„Fasten heißt nicht: Lustgewinn durch Triebaufschub, sondern es bedeutet das innere Freiwerden und die Disziplinierung auf das Wesentliche. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu den Wellnesstempeln unserer Zeit“, erklärt Markus Plöbst, Pfarrer von Leoben. Der Unterschied zum unfreiwilligen Hungern sei die bewusste Reduktion von Nahrungsmitteln. Dabei gebe es, so Plöbst, Berge von Fasten-Büchern, die aber nicht im Sinne der Kirche seien: „Uns geht es um das geistige Entschlacken.“

Fastenzeit hat heuer besondere Bedeutung
Die noch immer andauernde Covid-Krise verleiht der Fastenzeit 2021 eine besondere Bedeutung; viele Steirer entscheiden sich, diese heuer erstmals bewusst zu begehen. „Die Pandemie ist eine klare Aufklärung, weil wir draufkommen, dass unsere Diesseits-Versprechungen nicht funktionieren“, sagt der Theologe. „Wir haben geglaubt, alles geht so weiter und die Vertröstungen auf das Jenseits sind nicht mehr notwendig, weil wir ohnehin alles im Diesseits bekommen.“

Der eigenen Endlichkeit bewusst werden
Für Markus Plöbst hat der Aschermittwoch einen zentralen Stellenwert im katholischen Glauben. An diesem strengsten Fasttag der Kirche neben dem Karfreitag soll sich der Mensch seiner eigenen Endlichkeit bewusst werden. „Es gibt wenig sichere Aussagen im Leben, außer, dass wir sterben werden - da helfen uns auch all die verschiedenen Diesseits-Versprechungen nicht!“

Der Stadtpfarrer selbst hat gestern zum letzten Faschingskrapfen gegriffen, seit Jahren fastet er streng, kein Fleisch kommt ihm auf den Teller, kein Tropfen Alkohol fließt. „Das ist mir ein inneres Bedürfnis. Es ist gibt für mich auch kein Fastenbrechen - denn wenn man einmal eine Ausnahme macht, ist es vorbei.“

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