Soziologin und Sexualpädagogin Barbara Rothmüller über die Veröffentlichung sexuellen Bildmaterials und wie man den Schaden gering halten kann.
Wenn sich Aufnahmen von sexuellen Aktivitäten einmal via Whatsapp in Richtung Internet in Bewegung gesetzt haben, ist es kaum mehr möglich, diese zurückzuholen. Experten und Expertinnen empfehlen deshalb, sich im Vorfeld zu überlegen, ob kompromittierende Bilder zu Problemen in der Familie oder im Beruf führen könnten.
Wenn man die Frage mit Ja beantwortet, wäre es gut, pornografische Bilder oder Videos erst gar nicht aufzunehmen, sie niemand weiterzuleiten, sie nicht auf Plattformen hochzuladen, oder zumindest einen umfassenden Sicherheitsaufwand zu betreiben, um sich selbst und die Bilder vor unerwünschter Verbreitung zu schützen.
Im April habe ich über 1500 Menschen mit Erfahrung in Onlinesexualität befragt. Es stellte sich heraus, dass sie eigene Strategien entwickelt haben, wie sie mit dem Risiko von Cybermobbing umgehen. Denn gänzlich ausschließen kann man es nicht - nicht bei Fremden, nicht im Bekanntenkreis, manchmal auch nicht in einer (Ex-)Partnerschaft. Hier die Liste ihrer zehn häufigsten Vorsichtsmaßnahmen:
Gegen einen Vertrauensbruch schützt nur wenig, am ehesten noch Nummer 1. Könnte ja jede/r sein. Im Moment sexueller Aufregung ist es für viele Menschen allerdings nicht so leicht, rationale Sicherheitsüberlegungen in die Praxis umzusetzen - ein Problem, das bei Kondomen gut erforscht ist. Ein Witz, den Sexualpädagogen und Sexualpädagoginnen lustig finden: „Was denken Sie ist der häufigste Anwendungsfehler bei der Verhütung mit einem Kondom?“ - „Dass es nicht verwendet wird.“ Eine von vier befragten Personen hat im letzten Jahr Nacktfotos ohne die oben genannten Vorsichtsmaßnahmen versendet.
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Dr.in Barbara Rothmüller, Soziologin und Sexualpädagogin
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