Demenz

Strategien gegen das Vergessen

Gesund
01.02.2021 05:00

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen: Der Lebensstil hat großen Einfluss auf die Entstehung von Demenz. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich hier gegensteuern.

Weltweit sind 50 Mio. Menschen von fortschreitendem Verlust geistiger Funktionen betroffen. In Österreich leiden Schätzungen zufolge mehr als 145.000 Personen daran. Welchen Einfluss der Lebensstil auf das Entstehen von Demenz hat, ist das Thema aktueller Studien. So kamen beispielsweise Experten der renommierten „Lancet Commission“ zu dem Schluss, dass 40% der weltweiten Demenzerkrankungen durch 12 Risikofaktoren erklärt werden können: Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Hörverlust, Rauchen, Depressionen, körperliche und geistige Inaktivität, Alkoholmissbrauch, wenige Sozialkontakte, geringe Bildung, traumatische Hirnverletzungen und Luftverschmutzung, wie Univ.-Prof. Dr. Stefanie Auer, Zentrum für Demenzstudien am Department für klinische Neurowissenschaften, Donau-Universität Krems, im Fachmagazin „Ärzte Krone“ berichtet.

Geeignete Vorsorgemaßnahmen
Dieses Wissen ermöglicht, geeignete Strategien zu entwickeln, um die Gefahr einer Erkrankung entscheidend zu verringern. 2015 wurde in der „Finger-Studie“ aus Finnland der Effekt eines solchen Präventionsprogrammes untersucht. Dieses bestand aus 4 Säulen: Kontrolle der vaskulären (die Blutgefäße betreffenden) Risikofaktoren, körperliche Aktivitäten, geistige Stimulation und optimale Ernährung. Dabei zeigte sich, dass die Personen der Versuchsgruppe nach zwei Jahren bessere geistige Fähigkeiten aufwiesen. Bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe hingegen war das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, um 31% höher.

Auch hierzulande wird die Forschung vorangetrieben. Neue Ideen für breit angelegte Vorsorgestrategien entwickelt das Zentrum für Demenzstudien an der Donau-Universität Krems. Dabei sollen z. B. zur geistigen Stimulation verstärkt auch kulturelle Einrichtungen wie Museen eingebunden werden. Weiters gilt es, die Bewusstseinsbildung zum Thema aktives Altern und Demenz zu verstärken. Mit Pflanzenkraft die biologische Uhr stoppenDoz. Dr. Alexander Haslberger, Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien, berichtet in der „Ärzte Krone“ von einem interessanten Ansatz: Der Schlüssel zu gesundem Altern dürfte in der Entfernung jener Zellen liegen, die nicht mehr teilungsfähig sind (seneszente Zellen). Hier setzt die Forschung auf hochkonzentrierte pflanzliche Substanzen wie Epigallocatechingallat (EGCG) aus Grüntee sowie Quercetin. Erste Studien zeigten bereits gute Ergebnisse. Auch gezieltes Fasten könnte helfen, die biologische Uhr anzuhalten (mehr dazu unter www.my-personal.health).

Selbsthilfegruppen
Beratungsstellen, Selbsthilfe- und Angehörigengruppen österreichweit finden Sie unter Alzheimer Selbsthilfe Österreich: 01/332 51 66,

Regina Modl, Kronen Zeitung

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