Wer sich einer bariatrische Operation gegen schweres Übergewicht unterzieht, muss in der Folge einiges beachten. Es gilt, Mangelerscheinungen und andere mögliche Probleme früh zu verhindern.
Immer mehr Menschen in Österreich sind schwer fettleibig. „Eine Operation ist derzeit die beste Therapie für Patienten mit einem Body Mass Index von über 40 bzw. von mehr als 35 mit gewichtsbedingten Zusatzleiden wie Diabetes“, erklärt OA Dr. Georg Tentschert, Leiter des Adipositas Zentrum des Barmherzige Schwestern Krankenhaus in Wien. Immer häufiger nutzen Betroffene diese Option, in Österreich etwa 2000 bis 3000 pro Jahr. So eine Operation muss auch wohl überlegt sein, denn sie stellt einen bedeutenden Eingriff in das Leben dar! Neben gezielten Voruntersuchungen und Gesprächen ist lebenslange medizinische Nachsorge notwendig. „Wir klären die Patienten ganz genau darüber auf, etwa auch mit Hilfe psychologischer Beratung. Sie sollen ja nicht nach alten Mustern weiterleben. Ebenso wird laufend die körperliche Situation überprüft“, so OA Dr. Tentschert. „Um für eine engmaschige Kontrolle zu sorgen, haben wir einen ,Gesundheitspass zur bariatrischen Operation‘ ins Leben gerufen. Darin wird nicht nur zum Alltag nach so einem Eingriff informiert, sondern auch alles protokolliert. Außerdem gibt es Schulungen.“ Was Sie wissen sollten, wenn Sie sich für eine bariatrische Operation entscheiden:
„Vorsichtig müssen Menschen mit Vorerkrankungen sein, z. B. der Leber. Fünf Prozent der Patienten weisen etwa eine unerkannte Zirrhose auf, die durch das krankhafte Übergewicht entstanden ist“, warnt Stoffwechselexperte und Hepatologe OA Priv.-Doz. Dr. Gerd Bodlaj, da es bei älteren (heute nicht mehr aktuellen) Methoden der Magenverkleinerung öfter zu Leberversagen gekommen war. Diabetiker sollten gut eingestellt sein, der Langzeitzuckerwert HbA1c unter 7 liegen. „Vielfach zeigt sich durch die Operation eine senkende Wirkung auf den Blutzucker. Etliche Patienten benötigen nach dem Eingriff gar keine Medikamente mehr.“ Die Ärzte sind sich einig: „Achten Sie auf (inter)nationale Zertifizierungen wie in unserem Adipositas Zentrum. Nur so ist die Qualität der Therapie sichergestellt.“
Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung
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