Bauteile aus Drucker

780-PS-Auto fährt auf steirische Firma ab

Gefragte Innovation: In der Software denkt der Ilzer 3D-Druck-Pionier M&H Funktionen und Bauteile neu, bevor sie in Druck gehen.

(Bild: LUCAS KUNDIGRABER/M&H)

Der steirische 3D-Druck-Pionier M&H ist gut ins neue Jahr gestartet - dafür verantwortlich ist ein Auftragsdoppelpack: Einerseits werden aktuell 3D-gedruckte Hightech-Komponenten für den internationalen Supersportwagenhersteller Apollo gefertigt, andererseits für die ÖBB neue Innenraumkonzepte entwickelt.

Es sind hauchdünne Aluminium-Komponenten aus Ilz, die den 780 PS starken Supersportwagen einbremsen sollen. Die oststeirischen Bauteile, die zur Scheiben- und Bremsenkühlung eingesetzt werden, sind ein technologisches Gustostückerl, wie M&H-Chef Patrick Herzig betont: „Ohne den Einsatz des 3D-Drucks wäre das Bauteil geometrisch nur schwer realisierbar.“ Zunutze macht sich dieses Know-how einer der exklusivsten Adressen im internationalen Fahrzeugbau: Der italienische Automobilhersteller Apollo setzt beim „Intensa Emozione“, von dem insgesamt nur zehn Stück gebaut werden sollen, auf die oststeirische Innovationskraft.

Weichen für Projekte im Bahnsegment gestellt
Darüber hinaus haben die Ilzer auch die Weichen für neue Projekte im Bahnsegment gestellt: So hat M&H einen Rahmenvertrag mit den ÖBB-Technische Services (TS) fixiert, der die Oststeirer zu einem zentralen Partner bei der Fertigung von gedruckten Metallteilen macht.

Setzen voll auf den 3D-Druck: Felix Spiess (ÖBB-TS) und M&H-Chef Patrick Herzig (v. li.)

(Bild: CS)

Zum Einsatz kommt der 3D-Druck innerhalb der ÖBB-TS vor allem im Bereich des Ersatzteilmanagements: „Jeder additiv gefertigte Ersatzteil beschleunigt die Instandhaltung der Fahrzeuge in unseren Werkstätten“, sagt Felix Spiess, Projektmanager für additive Fertigung bei den ÖBB-TS.