Höhere Sterblichkeit

Feinstaub beeinflusst auch Corona-Infektionen

Gesund
26.11.2020 05:00

Studien zeigen einen Zusammenhang von Feinstaub mit der COVID-19-Sterblichkeit, der Schwere des Krankheitsverlaufes und auch der Verbreitung der Viren über Partikel. Deshalb rät die Österreichische Ärztekammer zur Feinstaubreduktion, um auch die Lunge nicht noch zusätzlich zu belasten.

„Über den Sommer hinweg hat nicht nur der Aufenthalt im Freien die Ansteckungsrate und Schwere der Fälle bei SARS-CoV-2-Infektionen niedrig gehalten, sondern auch die sauberere Luft. Das ist ein Resultat des häufigen Wetterwechsels, zudem gab es weniger Abgase durch den reduzierten Flug- und PKW-Verkehr“, erklärt Dr. Heinz Fuchsig, Umweltmedizinreferent der Österreichischen Ärztekammer die Lage. Mit den sinkenden Temperaturen wird aber wieder mehr geheizt. Holz-Zusatzheizungen ohne automatische Verbrennung erzeugen viel giftigen Feinstaub, sagt Fuchsig. Auch Kaltstartemissionen seien immer noch ein Thema. Katalysatoren und Dieselpartikelfilter würden trotz Verbesserungen der letzten 20 Jahre auf den ersten Kilometern immer noch mäßig funktionieren - und je kälter die Luft sei, desto schlechter.

„Außerdem kommt es im Winter häufig zu langanhaltenden Inversionswetterlagen, die Schadstoffe in den untersten hundert Metern anreichern lassen. Wohnräume sollen aus all diesen Gründen am besten am frühen Nachmittag intensiv gelüftet werden, bei Anwesenheit öfter“, rät Dr. Fuchsig, der zusätzlich weitere Empfehlungen ausgearbeitet hat: „Jeder Einzelne kann sich beim Fahren im dichten Verkehr vor allem hinter LKW durch Betätigung der Umlufttaste schützen. Andernfalls erreichen Schadstoffe in Fahrzeugkabinen Konzentrationen weit über den Grenzwerten.“ Auf manuell beschickte Holzheizungen als Zweitheizung sollte verzichtet werden In Südtirol wurden bereits Verbote bei schlechter Luft ausgesprochen. Für Kurzstrecken sollte vermehrt das Fahrrad genutzt werden. Das hat einen positiven Nebeneffekt: „Fitness ist ein Schutzfaktor gegen Vorerkrankungen. Positive Effekte sind bereits nach 48 Stunden messbar. Zudem  sollten bei Inversionswetterlage alle großen Feuerwerke und private Kracher um ein Jahr verschoben werde“, rät Dr. Fuchsig mit Hinblick auf den Jahreswechsel.

Gesundheitsredaktion, Kronenzeitung

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