Spanien will mit Tourismuskorridoren die Sicherheit von Besuchern aufrechterhalten, wenn die Corona-Infektionszahlen steigen. Dadurch sollen Besucher davon ausgehen können, sicher zu reisen, sagte der spanische Staatssekretär Juan Gonzalez-Barba Pera bei seinem Besuch auf Einladung von Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) in Wien.
Auf den Balearen und den Kanarischen Inseln besteht laut dem Staatssekretär ein geringes Infektionsrisiko. Für solche Regionen ist ein solches Konzept denkbar. Der spanische Tourismus erlebt ihm zufolge die schwerste Krise seit Beginn der Branche Ende der 1960er-Jahre. Ein großer Teil der Corona-Hilfen fließe in diesen Sektor, auch die Gelder aus dem SURE genannten Kurzarbeits-Instrument der EU-Kommission, ergänzte Gonzalez-Barba, angesprochen auf Tourismusstrategien während der Pandemie. Edtstadler betonte am Mittwoch die Bedeutung der Reduktion der Infektionszahlen für den österreichischen Tourismus und die Aufrechterhaltung der Gesundheitssysteme.
Auf EU-Ebene habe man bereits damit begonnen, die Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Umgang mit der Corona-Pandemie auszubauen, so die Europaministerin. Aber auch der enge bilaterale Kontakt sei notwendig, um Lösungen für regionale Herausforderungen zu finden, sagte sie und nannte Treffen am Dienstag mit ihrem bayerischen Amtskollegen Florian Herrmann (CSU) als Beispiel. Dabei erklärten beide Seiten, den kleinen Grenzverkehr zwischen beiden Ländern in der zweiten Welle der Corona-Pandemie ermöglichen und aufrechterhalten zu wollen. „Wir wollen die Hürden für die davon betroffenen Menschen möglichst geringhalten, bei gleichzeitig größtmöglicher Sicherheit für die Gesundheit“, betonte die Ministerin.
Die im Juli erzielte Einigung der EU-Länder auf das Corona-Wiederaufbaupaket nannte Gonzalez-Barba als Beispiel für einen gelungenen Kompromiss und bezeichnete sie als „historisch“. Österreich als Teil der Nettozahler-Allianz „Sparsame Vier“ und Spanien, das für die Vergabe von Corona-Bonds eintrat, seien dabei anfangs auf entgegengesetzten Standpunkten gestanden. „Durch eine gute Diskussionskultur, das Suchen von Verbündeten und das Einbeziehen aller Meinungen ist es auch hier gelungen, gemeinschaftliche Lösungen zu finden“, lobte Edtstadler den Prozess.
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