French-Open-Coup

Rodionov nach Sensation „komplett am Ende“

Tennis
27.09.2020 21:42

Mit dem Aufsehen erregenden Fünfsatz-Sieg nach 0:2-Satzrückstand und Abwehr eines Matchballs hat sich Youngster Jurij Rodionov am ersten French-Open-Tag einen Teil der Schlagzeilen erhamstert. Nach langer Behandlung nach seinem 4:36-Stunden-Match gegen den favorisierten Jeremy Chardy (FRA) berichtete er von körperlichen Defiziten, die er aber bis Mittwoch in den Griff bekommen sollte. „Ich bin mit den Kräften komplett am Ende“, sagte er. Nun geht es überraschend gegen Norbert Gombos (SVK) weiter, der Borna Coric (CRO-24) schlug.

Ein bisschen war es auch eine Parallele zum US-Open-Finale, als es Dominic Thiem gelungen war, ein 0:2 in Sätzen gegen Alexander Zverev noch zum Sieg zu wandeln. „Ich muss sagen, als ich 0:2 hinten war, habe ich jetzt nicht an Dominic gedacht oder gedacht, dass ich vielleicht das Gleiche machen könnte. Aber ich bin immer noch sprachlos. Ich habe mich jetzt eineinhalb Stunden durchkneten lassen beim Physio und ich kann es noch immer nicht packen, was in den letzten sechs Stunden passiert ist“, analysierte der gebürtige Nürnberger, der seit 2015 Österreicher ist und weißrussische Eltern hat.

„Am Ende, aber überblücklich“
Zu Beginn habe er einfach nur Spaß haben wollen. „Und nach viereinhalb Stunden auf einmal gewinne ich die Partie mit 10:8. Ich bin mit den Kräften komplett am Ende, aber ich bin überglücklich über den Sieg“, freute sich der Niederösterreicher, der seit 16. Mai 21 Jahre jung ist.

Als Schlüsselmoment bezeichnete er das „Tiebreak im dritten Satz oder generell die Schlussphase im dritten Satz“. Chardy sei dann schon zweimal mit Break vorangelegen. „Danach habe ich es einfach locker genommen im Tiebreak, hab mir gesagt, ‘du hast nichts zu verlieren, wäre schön, wenn du ihn vielleicht noch einen Satz ärgern könntest“. Danach habe er besser gespielt, mehr Selbstvertrauen bekommen und „Chardy ist ein bisschen eingeknickt. Das war der Schlüsselpunkt.“

„Zu verlieren habe ich nichts“
Nun geht es am Mittwoch gegen den ungesetzten Slowaken Norbert Gambos anstelle von Borna Coric, der Nummer 24 des Turniers. „Zu verlieren habe ich nichts, schon in der ersten Runde nicht. Ja, ich habe das Ergebnis gesehen, dass Gombos gegen Coric gewonnen hat, ein bisschen überraschend. Gombos kenne ich nicht wirklich“, sagte Rodionov.

Zunächst freute er sich auf ein für Dienstag angesetztes Training mit dem Schweizer Star Stan Wawrinka, am Mittwoch will er seine angeschlagenen Adduktoren wieder in den Griff bekommen. „Es ist nichts Schlimmes, es ist nur eine kleinere Verhärtung. Die größere Erschöpfung ist auf jeden Fall mental, weil ich es einfach nicht gewohnt bin, besonders bei diesen Bedingungen viereinhalb Stunden auf dem Platz zu stehen. Aber ich bin durch, das ist das Wichtigste. Ich habe alles auf dem Platz gelassen, was ich hatte.“

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(Bild: KMM)



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