Neue Methode

Schallwellen gegen Demenz

Gesund
21.09.2020 05:00

Erinnerungslücken, Sprachstörungen und Schwankungen der Stimmungslage kennzeichnen unter anderem die Alzheimer-Demenz. Den Betroffenen kommt nach und nach die Fähigkeit abhanden, den Alltag zu bewältigen. Eine Studie an der Med Uni Wien zeigt nun, dass die Hirnzellen mit Schallwellen angeregt werden können.

Diese neue Methode heißt transkranielle Pulsstimulation (TPS). Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit an der Universität gelang es, die Gedächtnisleistung der Studienteilnehmer nachweislich zu verbessern. Diese Technik bietet nun der Wiener Orthopäde und Stoßwellenspezialist Dr. Matthias Geisler auch außerhalb der klinischen Arbeiten an. Dr. Geisler über die Therapie: „TPS ist eine Weiterentwicklung der seit Langem bekannten und vor allem im orthopädischen Bereich sehr erfolgreichen Stoßwellenbehandlung. Allerdings funktioniert TPS schmerzfrei - es wird ein Schallwellengerät an den Kopf angesetzt und sendet einen Aktivierungspuls aus. Jeder Impuls (zwischen drei und fünf Millimeter breit und drei Zentimeter lang) dauert 3 Mikrosekunden und wird zwischen 1 und 5 Mal pro Sekunde erzeugt. Die Impulse gelangen mittels 3D-Navigation in die typischen Demenzareale des Gehirns.“

Deutliche Verbesserungen traten dadurch in den Bereichen Gedächtnis und Sprache auf. Dr. Geisler: „Die Patienten konnten wieder aktiv am täglichen Leben teilnehmen und fühlten sich körperlich fitter. Sie unterhielten sich wieder, was sich positiv auf die Stimmungsschwankungen auswirkte. Bedeutende Nebenwirkungen wurden nicht verzeichnet. Üblich sind sechs Sitzungen innerhalb von zwei Wochen. Nach einem halben Jahr wird der Vorgang wiederholt.“ Freilich ersetzen die Stoßwellen nicht die Behandlung mit Medikamenten sowie Ergo- und Physiotherapie! Sie dienen jedoch der idealen Unterstützung aller anderen Maßnahmen. Voraussetzung ist natürlich eine eindeutige Diagnose durch Fachärzte für Neurologie.

Dr. med. Wolfgang Exel, Kronen Zeitung

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