Haushoher Mahnbrief

SPÖ an Blümel: „Ich darf Wien nicht beleidigen“

Wien
27.08.2020 16:18

„Ich darf Wien nicht ermahnen. Ich darf Wien nicht beleidigen. Ich darf Wien nicht kleinreden. Ich darf Wien nicht schlechtmachen.“ Ein haushohes Mahnschreiben, das an den „Simpsons“-Vorspann erinnert, ziert derzeit eine Hauswand am Wiener Naschmarkt. Verfasser ist nicht Bart Simpson, sondern die im Wahlkampf stehende Wiener SPÖ. Der Brief richtet sich nur indirekt an die Wählerschaft, sondern vielmehr an einen einzigen Adressaten: den türkisen Konkurrenten Gernot Blümel.

Dieser tritt für die ÖVP als Spitzenkandidat bei der Wahl am 11. Oktober an und legt naturgemäß den Fokus auf das, was ihm im seit zehn Jahren rot-grün regierten Wien nicht passt. Das hat am Mittwoch bereits SPÖ-Stadtrat Jürgen Czernohorszky zu einer launigen Video-Antwort unter dem Motto „Wien-Liebe statt Wien-Bashing“ veranlasst:

Blümel-Brief auf „Vassilakou-Fassade“
Der Ort des jetzigen roten Briefs an Blümel ist jedenfalls kein gänzlich neuer in der Geschichte der Wiener Wahlkämpfe: Bereits 2015 hatte die damalige Grünen-Spitzenkandidatin Maria Vassilakou an dieser Stelle ein meterhohes Abbild von sich selbst anbringen lassen - mit launigen Sprüchen in Richtung des roten Koalitionspartners unter dem damaligen Bürgermeister Michael Häupl, mit dem freilich nach der Wahl weiterkoaliert wurde.

Rote Wahlkampf-Street-Art auch in Favoriten
Fünf Jahre später scheinen nun die Sozialdemokraten auf den Geschmack des Street-Art-Wahlkampfs gekommen zu sein: Vor der Enthüllung des Blümel-Briefs am Naschmarkt hatte bereits der Favoritner SPÖ-Bezirksvorsteher Marcus Franz am Columbusplatz ein - aus eigener Tasche bezahltes - Porträt von sich selbst im „Mundl“-Style präsentiert.

Street-Art: „Mei Favoriten is ned deppat!“ mit Bezirksvorsteher Marcus Franz

„Das Bild ist humorvoll gemeint“, erklärte Franz. „Die Tattoos und versteckten Hinweise zeigen alle eines: dass der Zehnte ein lebenswerter Bezirk ist und ich Favoriten im Herzen trage.“ Von der „Krone“ gab‘s für die „Ned deppat“-Aktion, die so manches Wien-Klischee strapaziert, einen Wahlkasperl.

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