Onkologie

„Liebeshormon“ als Hoffnung für Brustkrebstherapie

Gesund
24.08.2020 13:50

Oxytocin bekam die Bezeichnung „Liebeshormon“, weil es das Gehirn beim Orgasmus, aber auch beim Austausch von Zärtlichkeiten und bei Frauen im Zuge einer Geburt ausschüttet. Medizinchemiker der Universität Wien fanden nun Mechanismen im Signalübertragungssystem des Botenstoffes, die sich im Kampf gegen Brustkrebs nutzen lassen.

Genau geht es um den Oxytocin-Rezeptor, das Zielmolekül des Hormons. Der Mechanismus des Signalübertragungsweges bietet wichtige Ansätze zur Entwicklung neuer Wirkstoffe bei der Therapie von Brustkrebs wie auch als Bio-Marker, um die Art und Weiterentwicklung des Tumors einschätzen und bestimmen zu können. Die ersten Erkenntnisse dazu kommen nun vom Institut für Biologische Chemie der Universität Wien.

„Eine Reihe von Hormonrezeptoren spielen bei Brustkrebs und Tumorwachstum eine zentrale Rolle. Bisherige Studien sprechen für eine wichtige Einflussnahme des Oxytocin-Rezeptors auf die Entstehung und das Fortschreiten der bösartigen Erkrankung“, so .Assoz.-Prof. Dipl.-Ing. Markus Muttenthalervon, der die Studie mit österreichischen und australischen Kollegen durchführte.

Geburt und Stillen, bei denen diese Andockstellen für Oxytocin aktiv sind, gelten als Schutzfaktoren für Mammakarzinom. Untersuchungen haben gezeigt, dass kinderlose Frauen einem höheren Brustkrebsrisiko ausgesetzt sind als Frauen mit einem oder mehr Kindern. Längere Stillzeiten können das Risiko weiter senken. Zellstudien weisen zudem darauf hin, dass unter Einfluss von Oxytocin das Tumorvolumen im Brustgewebe um bis zu 70 Prozent reduziert werden kann!

Karin Podolak, Kronen Zeitung

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