Steiermark History

Wo steirische Bischöfe die letzte Ruhe fanden

Steiermark
03.06.2020 14:41

Nicht alle Oberhirten der Diözese Graz-Seckau wurden wie Altbischof Johann Weber im Grazer Dom bestattet. Als Begräbnisstätten dienten unter anderem das Stift Seckau und die Wallfahrtskirche Frauenberg bei Leibnitz.

Fürstbischof Martin Brenners Tod am 14. Oktober 1616 kam zu einer ungünstigen Zeit. Er war am Landgut Retzhof bei Leibnitz verstorben, wohin sich der Geistliche im Sommer davor zurückgezogen hatte. Die Steiermark steckte gerade mitten in den Vorbereitungen für den Landtag am 10. November, weshalb man die feierliche Beisetzung des Gegenreformators um einen Monat verschieben musste. Brenner wurde einbalsamiert, am Tag des Landtags nach Seckau überführt und schließlich am 11. November 1616 in der Bischofskapelle des Stiftes beigesetzt. Dort, am früheren Bischofssitz der Diözese, ruht er noch heute.

Ottokar Maria von Attems (gestorben 1867) und Ferdinand Stanislaus Pawlikowski (1956 verstorben) sind in Frauenberg bei Leibnitz bestattet. An der Außenfassade der Wallfahrtskirche erinnern Gedenktafeln an das Leben der beiden Kirchenobersten. „Die Begräbnisstätte liegt in der Nähe des Schlosses Seggau, dem bischöflichen Wohnsitz“, erklärt Heimo Kaindl, Leiter des Grazer Diözesanmuseums die Wahl des Beisetzungsortes.

Es war auch die eigene Entscheidung von Johann Baptist Zwerger, wo sein Sarkophag dereinst ruhen solle: Der Fürstbischof war Initiator und Bauherr der Herz-Jesu-Kirche in Graz und wurde nach seinem Tod im Jahr 1893 in der Herz-Jesu-Unterkirche bestattet. Der Bildhauer Hans Brandstetter setzte ihm in einem Hochgrab aus reinweißem Carrara-Marmor ein Denkmal, das als Meisterwerk der steirischen Plastik aus dieser Zeit gilt.

Im niederösterreichischen Guntramsdorf begraben ist Josef Schoiswohl, Vorgänger von Johann Weber. Er erklärte 1968 seinen Rücktritt als Oberhirte der Diözese, war aber in seiner Heimatgemeinde noch als Seelsorger tätig. „Hier liegt auch sein Grab“, weiß Heimo Kaindl.

Bischofsgruft im Dom wurde 2006 errichtet
Die jetzige Bischofsgruft im Grazer Dom, wo Altbischof Johann Weber heute die letzte Ruhe finden wird, wurde erst 2006 eingeweiht. Fünf Bischöfe haben hier bereits ihre Grabstätten; sie wurden von anderen Orten hierhin umgebettet.

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