Kindercerealien sind wahre Zuckerbomben. 99 Prozent der verkauften Produkte haben einen höheren Zuckergehalt als die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Menge von 15 Gramm je 100 Gramm. Mehr noch: Der durchschnittliche Gehalt an Zucker ist mit 27 Gramm je 100 Gramm sogar fast doppelt so hoch. Kindercerialien, die sich durch Verpackungsgestaltung und Marketing gezielt an Kinder richten, sind dabei besonders süß.
In einer gemeinsamen Studie mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) den Zuckergehalt von gut 1400 Frühstückscerealien unter die Lupe genommen. Die Studie untersuchte dabei unter anderem den Zuckergehalt von auf dem Markt erhältlichen Frühstückscerealien.
Gesunder Start in den Tag?
Denn: Ob Cornflakes oder Nutellabrot - die Hersteller von Frühstückscerealien haben es mit geschicktem Marketing geschafft, ihre Produkte als gesunde Alternative für einen guten Start in den Tag zu verkaufen. Mit Comicfiguren, Sammelalbum-Stickern und einer kindgerechten Verpackung locken die Hersteller den jungen Kunden - und versprechen den Eltern auch noch, dass ihre Produkte gesund sind und „wertvolle Vitamine“ enthalten. Die aktuelle AOK-Studie entzaubert dieses gekonnte Marketing jedoch.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:
Alle Ergebnisse der Studie können Sie HIER einsehen.
„Hersteller verleiten Kinder gezielt“
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft beurteilt die Ergebnisse der Studie mit Sorge. Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der DDG in einer Aussendung: "Die Studie der AOK zeigt erschreckend, dass die Hersteller nach wie vor Kinder gezielt dazu verleiten, viel Zucker zu konsumieren. Gerade die Frühstückscerealien mit Kinderoptik sind die mit dem höchsten Zuckergehalt - bis zu 43 Prozent."
„Freiwilliger Ansatz funktioniert nicht“
"Cornflakes mit Kinderoptik etwa enthalten im Median immer noch viermal so viel Zucker als andere Cornflakes. Der Bericht zeigt, dass der freiwillige Ansatz nicht funktioniert. Notwendig sind effektive verbindliche Maßnahmen zum Schutz der kindlichen Gesundheit wie ein Verbot von an Kinder gerichtete Werbung und eine höhere Besteuerung für überzuckerte Produkte", so Bitzer.
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