Sind Sie es leid, beim Einkaufen keinen Durchblick zu haben? Supermärkte und Lebensmittelproduzenten täuschen, verschleiern und flunkern, wo es nur geht. Angeblich gesunde Produkte sind voller Zusatzstoffe, billige Füllstoffe ersetzen hochwertige Zutaten, Waren werden im Supermarkt geschickt platziert, Preisvorteile und Zusatznutzen werden nur vorgegaukelt, Mogelpackungen untergeschoben, etc. Doch nun enthüllt ein neues Buch all diese Tricks und Maschen. So tappen Sie nicht mehr in die Falle! Plus: Zehn Tipps für Ihren Einkauf!
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie den Supermarkt mit einem vollen Einkaufswagen verlassen, obwohl Sie eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten kaufen wollten? Die Antwort ist einfach, so Claudia Rometsch, freie Journalistin und den Tricks von Lebensmittelproduzenten und Handelsketten auf der Spur: „Supermarktketten und Lebensmittelindustrie verführen ganz gezielt zum Kauf. Dabei hilft ihnen Neuromarketing.“ Was das bedeutet?
Kaufentscheidungen sind weniger rational, sie beruhen zu 70 bis 80 Prozent auf Gefühlen: „Rund zwei Drittel der Produkte, die im Einkaufswagen landen, sind Spontankäufe!“ Doch den Supermarkt-Strategen und den vielen Tricks der Verkaufsprofis gehen Sie von nun an nicht mehr auf den Leim!
Einkaufsfallen im Supermarkt
Beispiel 1: Ab durch die Mitte
Sie wollen eigentlich nur ganz schnell noch etwas Mehl für den geplanten Kuchen einkaufen, brauchen dann aber doch länger als geplant? „Dann haben Verkaufsprofis ihr Ziel erreicht“, so Rometsch. „Je länger der Kunde im Geschäft bleibt, desto mehr kauft er.“ Es ist also kein Wunder, dass Konsumenten in Läden ständig mit Bremszonen konfrontiert werden. Obst- und Gemüselagen versperren gleich am Eingang den direkten Weg, meist wird man „gegen den Uhrzeigersinn“ durch den Laden geführt - „die Linksdrehung soll verkaufsfördernd“ wirken, so Rometsch. „So ist es für Rechtshänder leichter, ins Regal zu greifen.“ Damit die Kunden den Laden möglichst ganz durchqueren müssen, sind frische Waren - wie Milch -, die fast jeder täglich braucht, ganz hinten im Geschäft zu finden.
Beispiel 2: Bitte bücken!
“Wo welches Produkt im Regal steht, ist kein Zufall“, so Rometsch. In der sogenannten Reckzone befinden sich Waren des täglichen Bedarfs, das Regal befindet sich meist auf 170 Zentimeter Höhe. Die Goldene Zone befindet sich zwischen 120 und 170 Zentimeter Höhe. Das ist der Bereich, der den höchsten Umsatz verspricht. Als umsatzstark gilt auch die Greifzone, die zwischen 80 und 120 Zentimeter angesiedelt ist.
Es ist übrigens auch kein Zufall, dass im Wartebereich vor der Kasse noch Süßigkeiten, Kaugummi und kleine Snacks präsentiert werden - oder Lutscher, Schokolade und Co. in niedrigen Regalen ausgelegt werden - eben perfekt, um Kindern in die Hände "fallen" zu können.
„Rund zwei Drittel der Produkte, die im Einkaufswagen landen, sind Spontankäufe!“
Claudia Rometsch
Lebensmittelkennzeichnungen entschlüsseln
Seit mehr als zehn Jahren müssen Hersteller von Lebensmitteln genauer als je zuvor angeben, welche Inhaltsstoffe in ihren Produkten stecken. Doch für den Konsumenten ist es oft nicht einfach, diese Zutatenlisten zu entschlüsseln, die oft auch noch überaus kreativ - aber noch im Rahmen gesetzlicher Regelungen - gestaltet werden.
Claudia Rometsch beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Themen des Verbraucherschutzes. In ihrem Buch „Lass dich nicht verarschen!“ (frechverlag) deckt sie Verbraucherfallen, Mogelpackungen und Tricks der (Lebensmittel-)Industrie auf, entzaubert „auf gesund getrimmte“ Zutatenlisten und verhilft Konsumenten so zu mehr Mündigkeit. Ihr Ziel: Kunden mithilfe konkreter Ratschläge das Rüstzeug in die Hand zu geben, gute Lebensmittel zu erkennen und dabei auch noch Geld - und Nerven! - zu sparen.
Rationaler Einkaufstrip? Mitnichten!
Denn: „Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum Sie den Supermarkt mit einem gefüllten Einkaufswagen verlassen, obwohl Sie eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten kaufen wollten? Die Antwort ist einfach: Supermarktketten und Lebensmittelindustrie verführen uns ganz gezielt zum Kauf“, so Rometsch gleich zu Beginn ihres Werkes. Kaufentscheidungen seien nämlich viel weniger rational, als wir allgemein annehmen: „Sie beruhen zu 70 bis 80 Prozent auf Gefühlen“, schreibt die Journalistin. „Rund zwei Drittel der Produkte, die im Einkaufswagen langen, sind Spontankäufe!“
10 Tipps für Ihren Einkauf aus „Lass dich nicht verarschen!“
Konsumenten und der tägliche Slalom im Supermarkt - um diesen Hindernisparcour zu bewältigen und so manchem Stolperstein auszuweichen, dafür gibt Rometsch auf 131 Seiten zahlreiche Tipps. So weiß sie auch, warum Werbeaussagen („Health Claims“) wie „Biotin trägt zum Erhalt normaler Haut und Haare bei“ o. k. sind, Slogans wie „Acerola schützt vor freien Radikalen“ jedoch von Lebensmittelpackungen verschwunden sind.
Auch klärt sie auf, warum gerade Lebensmittel für Kinder - aber auch „proteinreiche“ Sportlernahrungen - oft extrem hohe Mengen Zucker enthalten, warum man beim Kauf von Nahrungsmittelergänzungen im Internet ganz besondere Vorsicht walten lassen sollte und warum Light-Produkte in der Regel deutlich mehr Zusatzstoffe enthalten, als es auf den ersten Blick den Anschein hat: Lass dich nicht verarschen!, frechverlag, ISBN-13: 9783772471575
Lesen Sie HIER, wie uns die Lebensmittelindustrie Tag für Tag manipuliert!
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