Semesterferien

Fünfer im Halbjahr: Was nun zu tun ist

Tirol
07.02.2020 12:00

Raus aus den Klassenzimmern und ab auf die Skipisten: Für rund 92.800 Schüler starten am heutigen Freitag die Semesterferien. Wird die Schul- zur schlechten Nachricht, sollte man zwar in den Ferien lernen, aber der Erholung Vorrang geben. Denn Kinder stehen unter viel Druck.

Es fängt immer früher an und zieht sich dann durch jedes Alter: Leistungsdruck. Die Komplexität unserer Zeit schlägt sich zunehmend auch auf die Kleinsten der Gesellschaft nieder. Natürlich, schlechte Noten in der Schulnachricht sind nie ein guter Start in die Semesterferien, doch gerade dann sollten Eltern mit Unterstützung statt Vorwürfen reagieren – sonst wird die Zeugnisvergabe für Kinder zum Spießrutenlauf.

„Manche trauen sich nicht nach Hause“
„Bei Rat auf Draht ist rund um die Zeugnisverteilung besonders viel los. Viele Kinder und Jugendliche, die sich melden, fürchten sich vor der Reaktion ihrer Eltern. Einige trauen sich nicht nach Hause und haben Angst vor Konsequenzen und Strafen“, sagt Birgit Satke, Leiterin der Hotline.

Tatsächlich müssen schon in der Volksschule die Noten immer öfter nicht nur gut, sondern sehr gut sein, um möglichst einen Platz in der bevorzugten Schulform zu ergattern, heißt es auch von der Arbeiterkammer Tirol, die jährlich eine große Studie zum Thema Nachhilfe durchführt.

Druck in frühem Alter ist Nährboden für Probleme
Hausaufgaben ersetzen so häufig die Freizeit und Stress rückt an die Stelle von Spielen. Das bestätigt auch Kathrin Sevecke, Direktorin der Kinder- und Jugendpsychiatrie Innsbruck: „Der Druck ist steigend. Das liegt auch an gesellschaftlichen Veränderungen. Schnelllebigkeit, Stress und Zeitmangel sind nur ein paar der Herausforderungen unserer Zeit – auch Eltern stehen oft unter enormem Druck.“ Dabei kann Leistungsdruck in frühem Alter Nährboden für spätere Beschwerden sein, schildert die Ärztin.

Tipps, um das Kind zu fördern und unterstützen
Was soll man also machen, wenn der Nachwuchs mit einer schlechten Schulnachricht heim kommt?

  • Erholungsphasen: Ferien sind Ferien. Kinder sollten die Möglichkeit haben, eine Auszeit zu nehmen und sich zu erholen, egal wie die Noten im Zeugnis aussehen.
  • Suche nach Ursachen: Bestimmt gibt es Gründe für den Leistungsabfall. Liegt es am Stoff, am Verständnis oder Konzentrationsschwierigkeiten? Das Problem gemeinsam mit dem Kind anzugehen motiviert beide Seiten. Hilfreich sind auch realistische Ziele und fixe Lernzeiten oder Hilfe von außerhalb, wie Mitschüler, Verwandte oder Nachhilfe.
  • In Kontakt bleiben: Ein Donnerwetter bringt nichts. Meist sind Kinder und Jugendliche selbst unzufrieden über schlechte Leistungen. Eltern sollten ihnen das Gefühl geben, dass auch schlechte Noten nichts an der Liebe zu ihnen ändert.

Mit etwas Unterstützung sind Halbjahres-Fünfer bis zum Sommer Geschichte, schildert auch ein Innsbrucker Lehrer. „Schülern, bei denen ich merke, dass sie gefährdet sind, greife ich unter die Arme und versuche sie mit Übungen gezielt zu fördern. Wenn dann auch noch die Eltern mithelfen, geht das gleich viel einfacher.“

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