Weniger ist mehr

So bepackst du dein Motorrad für die ganz große Reise

Motor
23.06.2010 11:13
Wer mit dem Motorrad auf Urlaub fährt, hat nicht viel Platz für Gepäck. Daher sollte man vor der großen Fahrt genau überlegen, was man braucht – und vor allem auch, wo man es unterbringt. Denn eine falsche Beladung kann das Fahrverhalten stark beeinträchtigen, und jedes Kilo mehr macht das Handling schwieriger.

So sollte also die erste Frage nicht sein, wo bringe ich den ganzen Krempel unter, sondern: Brauche ich wirklich jedes einzelne Stück unbedingt. "Fürs Packen am Motorrad gilt: Weniger ist mehr. Je weniger zusätzliches Gewicht verstaut werden muss, desto geringer sind die Auswirkungen auf Handling und Bremsverhalten der Maschine", erklärt Georg Scheiblauer, ÖAMTC-Motorrad-Chefinstruktor. 

Grundsätzlich sollte der Schwerpunkt möglichst weit vorne und möglichst weit unten bleiben. Je weiter hinten und je höher er liegt, desto größer ist der Einfluss auf das Fahrverhalten - der Lenker beginnt zu flattern, das Bike neigt zum Pendeln oder schaukelt sich über Bodenwellen auf.  

So bepackt man sein Bike richtig: 

  • Der Tankrucksack ist der sicherste Aufbewahrungsort für sensible Gepäckstücke wie die Fotoausrüstung. Ebenfalls dorthin gehört alles, was schnell griffbereit sein muss - also Landkarten, Papiere und Geld. Auch die schwersten Gepäckstücke sollten in den Tankrucksack, weil die Beladung zwischen den beiden Rädern und in der Nähe des Maschinenschwerpunkts liegt. Allerdings sollte man darauf achten, dass der Tankrucksack nicht zu voll wird, sonst kann er den Lenkereinschlag und die Sicht auf Instrumente und Kontrollleuchten beeinträchtigen.
  • Die Seitenkoffer sollten links und rechts gleichmäßig beladen werden, Schweres nach unten. Die leichtesten Sachen kommen ins Top Case, denn das liegt am höchsten.
  • Regenschutz fürs Gepäck: Nicht nur der Motorradfahrer, auch das Gepäck sollte unbedingt vor Regen und Nässe geschützt und wasserdicht eingepackt werden. Koffer gelten als wasserdicht, für Softgepäck gibt es Regenhauben. Routinierte Biker packen ihre Sachen schon vor dem Verstauen wasserdicht ein.
  • Navigationsgerät und Karte auf dem Tankrucksack helfen bei der Orientierung, wenn man nicht spontan ins Blaue fahren möchte. 

Bike und Kopf auf geändertes Gewicht einstellen

Für eine sichere Urlaubsfahrt ist abgesehen von der richtigen Packordnung auch die richtige Einstellung notwendig – und zwar von Bike und Fahrweise. 

  • Am Motorrad müssen Gabel und hinteres Federbein auf die höhere Belastung eingestellt und der Reifendruck an das höhere Gewicht angepasst werden. Insgesamt darf beim Packen das höchstzulässige Gesamtgewicht nicht überschritten werden – das steht im Zulassungsschein.
  • Die wichtigste Änderung muss aber im Kopf stattfinden: Das veränderte Fahrverhalten sollte durch eine angepasste Fahrweise kompensiert werden. Vor Reiseantritt sollte man mit voller Beladung zumindest eine Proberunde drehen. Noch besser ist es, das Handling mit dem Motorrad – auch voll bepackt – in einem Motorradtraining (etwa beim ÖAMTC) zu perfektionieren.
  • Dinge wie Bremsbeläge, Bremsflüssigkeit, Ölstand, Reifen, Scheinwerfer und Kette schon vor Fahrtantritt checken (lassen).
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