„Swatch Pay“

NFC-Uhren: Swatch steigt ins Zahlungsgeschäft ein

Elektronik
29.11.2019 06:00

Der Schweizer Uhrenhersteller Swatch steigt ins Zahlungsgeschäft ein und bringt in Österreich klassische Uhren auf den Markt, mit denen Kunden kontaktlos zahlen können. Kooperationspartner ist der deutsche Zahlungsdienstleister Wirecard mit seiner Endkundenmarke Boon. Swatch-Österreich-Chef Helmut Saller erwartet im Weihnachtsgeschäft „ein paar Tausend“ verkaufte Uhren.

„Swatch Pay“ funktioniert in Österreich und Deutschland ausschließlich mit der Bezahl-App „Boon“. Das Wirecard-System kommt bereits bei den Zahlungsdiensten von Apple, Google, Fitbit und Garmin zum Einsatz.

Im Heimatmarkt Schweiz gibt es die zahlungsfähigen Swatch-Uhren schon länger. Sie haben kein Display, sondern ein normales Ziffernblatt. Der einzige Unterschied ist ein verbauter NFC-Chip, der die Nahfeldkommunikation (Near-Field-Communication) mit der Bankomatkassa ermöglicht.

Die zahlungsfähigen Swatch-Uhren kosten 75 Euro, für die Zahlungsfunktion fallen keine weiteren Kosten an, wie Saller betont. Laut Boon-Manager Curt Chadha rechnet sich die Kooperation mit Swatch über Umwege, weil man so im Echtbetrieb zeigen könne, was technisch bereits möglich ist.

Aktivierung in Swatch-Stores
Die Zahlung mit der Uhr funktioniert genauso wie bei einer Kredit- oder Bankomatkarte mit Kontaktlos-Funktion (NFC). Über 25 Euro ist ein PIN-Code erforderlich. Neben der Uhr selbst braucht der Nutzer zum Einrichten der Zahlungsfunktion die Boon-App, die App „SwatchPAY!“ sowie eine virtuelle Prepaid-Mastercard-Kreditkarte von Boon. Die Zahlungsfunktion kann nur in den österreichweit elf Swatch-Geschäften aktiviert werden.

Boon und Swatch werben damit, dass Zahlungen so schneller, einfacher und flexibler sind. Im Notfall könne die Zahlungsfunktion der Uhr über das Smartphone oder über eine Hotline gesperrt werden. Was bequem und praktisch klingt, hat auch seine Nachteile: Konsumentenschützer verweisen immer wieder darauf, dass man bei Plastikgeld generell schneller den Überblick über seine Ausgaben verliert.

Umkämpfter Markt
Im Hintergrund konkurriert Wirecard mit seinem Zahlungssystem Boon mit anderen Online-Banken wie N26 oder Revolut. In Deutschland hat Wirecard mit „Boon Planet“ kürzlich ein vollwertiges Online-Konto auf den Markt gebracht. Mit solchen internetbasierten Bankprodukten bringen sogenannte Fin-Techs klassische Banken im Zahlungsgeschäft immer stärker unter Druck. Bei Boon ersetzte Wirecard die weitläufig bekannte Mastercard-Kreditkarte im Scheckkartenformat durch eine virtuelle Debit Mastercard.

In Österreich wurden 2018 von den 661 Millionen Transaktionen im Handel über 350 Millionen kontaktlos getätigt. Das heißt, mehr als jede zweite Zahlung erfolgte kontaktlos via NFC. Das dabei erzielte Volumen lag bei über zehn Milliarden Euro, 83 Prozent mehr als 2017.

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