Mehrere Verletzte

Erdbeben erschüttert Marmara-Region vor Istanbul

Ausland
26.09.2019 20:09

Das zweite Mal binnen weniger Tage hat am Donnerstag ein Erdbeben die Marmararegion vor Istanbul erschüttert. Das Beben der Stärke 5,8 war bis ins Zentrum der türkischen Millionenmetropole zu spüren. Der Erdbebenherd lag im Marmarameer vor dem Bezirk Silivri und in rund sieben Kilometern Tiefe, wie die Katastrophenschutzbehörde Afad mitteilte. Es gab mehrere Verletzte.

Bereits am Dienstag hatte ein Beben der Stärke 4,6 die Region erschüttert. Der Istanbuler Bürgermeister teilte auf Twitter mit, Schäden seien zunächst nicht gemeldet worden.

Menschen rannten in Panik aus Häusern
Der Staatssender TRT zeigte Menschen, die in Panik aus den Häusern rannten. Schüler wurden im Bezirk Silivri aus Sicherheitsgründen aus den Gebäuden gebracht. Viele Einwohner rannten in Panik auf die Straße, wo sie aus Angst vor weiteren Beben zunächst ausharrten. Einige Gebäude wurden beschädigt, Fernsehsender zeigten etwa ein Minarett, dessen Spitze infolge der Erdstöße abgebrochen war (Bild unten).

Roter Halbmond warnt vor Nachbeben
Der Chef des türkischen Roten Halbmonds, Kerem Klinik, warnte via Twitter vor Nachbeben. Er rief die Menschen dazu auf, von Gebäuden fernzubleiben, die sichtbare Schäden erlitten hätten. Istanbul gilt als besonders erdbebengefährdet. Unter dem Marmarameer liegt ein Abschnitt der sogenannten Nordanatolischen Störung, die die Grenze zwischen der eurasischen und der anatolischen Erdplatte markiert.

Eines der tödlichsten Beben war eines der Stärke 7,6 im Jahr 1999 in der Nähe Istanbuls. Das Epizentrum lag damals in Gölcük südöstlich Istanbuls. Mehr als 17.000 Menschen kamen ums Leben.

Starke tektonische Spannungen unter Marmarameer
Forscher erwarten ein weiteres starkes Beben in der Region, wann ist jedoch unklar. Erst im Juli haben Wissenschaftler um den Kieler Geophysiker Dietrich Lange vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung erhebliche tektonische Spannungen unter dem Marmarameer gemessen. Sie würden reichen, um ein Beben der Stärke 7,1 bis 7,4 auszulösen, wie die Expertenschrieben.

Erst zum 20. Jahrestag des Gölcük-Bebens im August hatte die Bauingenieurskammer von Istanbul gewarnt, dass geschätzt eine Million Gebäude in Istanbul nicht erdbebensicher seien.

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