Ständige körperliche und geistige Belastung führt zu einem erhöhten Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen. Diese werden jedoch oft unzureichend aufgenommen. Mangelerscheinungen sind die Folge.
Neben Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß benötigt der Körper auch sogenannte Mikronährstoffe, die am Stoffwechsel der Zellen und damit an den Grundfunktionen des Organismus beteiligt sind. Dazu zählen in erster Linie Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren sowie Omega-Fettsäuren. Andauernde körperliche oder psychische Belastung steigern den Bedarf zusätzlich. Dies kann Nährstoffmängel zur Folge haben. „Aus Untersuchungen wissen wir, dass die Versorgung mit Magnesium europaweit nicht gut ist“, erklärt Uwe Gröber, Pharmazeut und Mikronährstoffexperte sowie Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin aus Essen (D). Bei chronischem Stress produziert die Nebennierenrinde vermehrt das Hormon Aldosteron, was zu einer erhöhten Ausscheidung von Magnesium führt. Dies wirkt sich wiederum auf die Vitamin-D-Versorgung aus, denn zwischen den beiden Stoffen besteht ein enger Zusammenhang.
Bei Magnesiummangel aktiviert der Organismus ein Enzym, welches Vitamin D abbaut. Dies ist für den Körper aber notwendig, sorgt es doch unter anderem für die Verfügbarkeit von Serotonin (auch „Glückshormon“ genannt) und regt neuroendokrine Hormone (aus dem Nervensystem) an. Magnesium sowie Vitamin D sind ebenso für die Produktion eines wichtigen Neurotrophins, dem BDNF (Brain Derived Neurotrophic Factor), von Bedeutung. Dieser Signalstoff bewirkt zielgerichtete Verbindungen zwischen Nervenzellen und ermöglicht einen besseren Umgang mit Stress.
Zu wenig Wissen über Mikronährstoffe
Bei körperlicher Anspannung steigt auch der Bedarf an Vitamin C. Dieses unterstützt nicht nur die Abwehrzellen. „Neuroendokrine Hormone wie CRH (Corticotropin-releasing Hormon) benötigen es für die Entfaltung ihrer biologischen Aktivität“, so Gröber. CRH steuert die Stressreaktion, beeinflusst das Herz-Kreislauf-System, den Verdauungstrakt, das Immunsystem oder die Gemütslage. Bei dauerhaftem körperlichem oder psychischem Druck sinkt der Vitamin-C-Spiegel und in Folge die Stressresistenz, die Infektanfälligkeit steigt.
Zink beugt negativen Effekten chronischer Belastung auf das Immunsystem vor. Eine Unterversorgung mit diesem Spurenelement ist in Österreich weit verbreitet. Das liegt einerseits an einer zu geringen Aufnahme, andererseits beeinträchtigen bestimmte Verbindungen in Lebensmitteln (z. B. zu hohe Belastung mit Phytat und Oxalat) oder die Einnahme einiger Medikamente diese mitunter. „Wenn supplementiert wird, sollte man Zink immer nüchtern einnehmen“, gibt der Autor zahlreicher Publikationen zu bedenken. Für gestresste Menschen empfiehlt sich in der akuten Phase die Zufuhr eines Vitamin-B-Komplexes. Dies hat jedoch nur den Sinn, eine Unterversorgung zu vermeiden. „Es führt kein Weg an ,Lebensstilhygiene‘ und ausreichend Schlaf vorbei“, so der Experte.
Daten & Fakten
Regina Modl, Kronen Zeitung
Angaben gem ECG und MedienGesetz: Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber bzw. Diensteanbieter Krone Multimedia GmbH & Co KG (FBN 189730s; HG Wien) Internetdienste; Muthgasse 2, 1190 Wien
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).