Türkis-blauer Streit

Nepp: „Kickl soll Minister werden, wenn er will“

Wien
19.07.2019 06:00

Die Nationalratswahl ist noch nicht geschlagen, aber es geht natürlich schon um Posten. Die ÖVP sagte zuerst „Nein“ zu einem möglichen Innenminister Herbert Kickl, jetzt „Vielleicht“. Neben FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker schlägt sich nun auch der neue FPÖ-Chef Dominik Nepp auf die Seite Kickls: „Er soll Minister werden, wenn er das will.“

ÖVP-Klubobmann August Wöginger hat die Aussage von Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel, wonach sich die Fortsetzung von Türkis-Blau mit Herbert Kickl „einfach nicht ausgeht“, am Donnerstag nicht in dieser Eindeutigkeit wiederholt. Trotzdem bleibt Ex-Minister Kickl ein türkis-blauer Zankapfel.

„Bester Innenminister aller Zeiten“
Eindeutige Worte findet da der neue FPÖ-Chef und Vizebürgermeister Dominik Nepp, der nach dem Ibiza-Skandal den undankbaren Job von Heinz-Christian Strache übernommen hatte. Er hält Kickl nach wie vor für den „besten Innenminister aller Zeiten“ (Originalzitat stammt von Strache) und zählt im „Krone“-Gespräch einige Verdienste auf, bei denen die Worte BVT (Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung), Polizeipferde, Ausreisezentrum und Menschenrechtskonvention übrigens nicht vorkommen.

Nepp an ÖVP: „Personal suchen wir selbst aus“
Nepp sagt an die ÖVP-Adresse: „Das Personal suchen wir uns selber aus. Es gibt keinen Grund, warum Herbert Kickl nicht wieder Innenminister werden sollte.“ Wenn die ÖVP nach der Wahl bei einem Nein bleibe, gebe es „eben keine Koalition“.

Auf der Suche nach Koalitionspartnern für Ex-Kanzler Sebastian Kurz wird jede Variante durchgerechnet. Sogar Türkis-Grün. Grünen-Chef Werner Kogler ist da skeptisch, mit „dieser türkisen ÖVP“ stelle er sich das sehr schwierig vor „Wie soll das gehen?“, fragt auch die neue Wiener Grünen-Chefin Birgit Hebein.

Sondierungsgespräche mit ÖVP: Grüne Hebein dafür
„Meiner Ansicht nach hat Kurz von den alltäglichen Sorgen der Menschen, der katholischen Soziallehre und den Auswirkungen des Klimawandels keine Ahnung“, so Hebein. Sie sagt aber auch: „Sondierungen stehe ich grundsätzlich offen gegenüber. Besonders wichtig sind für uns konkrete Klimaschutzmaßnahmen, mehr Gerechtigkeit und dass die türkise Partei den Respekt vor Menschen wiederentdeckt.“

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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