Auf Crashkurs mit FPÖ

ÖVP gegen Kickl: „Wurscht auf welchem Sessel“

Österreich
14.07.2019 14:16

Die ÖVP macht klar, dass sie Herbert Kickl (FPÖ) nicht nur nicht als Innenminister, sondern gar nicht mehr als Partner akzeptieren will. „Die FPÖ hat sich entschieden, den Weg nicht mit uns, sondern mit Kickl zu gehen - gegen uns. Wenn dieser Weg weiterverfolgt wird, ist völlig wurscht, auf welchem Sessel Kickl sitzt, das geht sich dann einfach nicht aus“, sagt Wiens VP-Chef Gernot Blümel in einem Interview.

Sowohl Ex-Kanzler Sebastian Kurz als auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen haben zuletzt eine Rückkehr Kickls ins Innenministerium ausgeschlossen. Blümel führt nun im „Kurier“ auch den bei der FPÖ seit 2005 gebräuchlichen Slogan von der „sozialen Heimatpartei“ gegen Kickl ins Treffen.

„Wenn diese Linie bleibt, kann sich das nicht ausgehen“
Dieses Diktum sei ein „sozialistisch-nationalistisch angehauchtes“, befindet Blümel. Außerdem stelle sich die Frage, ob die FPÖ das Ibiza-Video weiterhin als „b‘soffene G‘schicht“ abtun werde. „Wenn diese Linie bleibt, kann sich das nicht ausgehen.“

Der Kurz-Vertraute beschreibt Kickl als „generell schwierigen Verhandlungspartner“. Er sei dankbar gewesen, dass er in seiner Rolle als Regierungskoordinator mit dem nunmehrigen FPÖ-Chef Norbert Hofer zusammenarbeiten habe dürfen und nicht mit dem damaligen Innenminister. Auf die Frage, ob die FPÖ eine bürgerliche Partei sei, erklärt Blümel, dass er bei Hofer „sehr viel spüre, bei Kickl sehr wenig“.

Kickl zur „Krone“: „Passt hinten und vorne nicht zusammen“
Kickl selbst erklärte im „Krone“-Interview mit Conny Bischofberger, dass er nach der Wahl wieder Innenminister werden wolle. „Außerdem soll mir jemand erklären, warum ich zwar nicht Innen-, aber zum Beispiel Sozialminister werden könnte. Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen“, so der geschäftsführende FP-Klubchef. Diese Frage ist nun wohl hinfällig.

Blümel spricht im Interview auch eine mögliche Kandidatur von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bei der nächsten Wien-Wahl an. Für den Chef der Wiener Volkspartei wäre das „schräg“. Dass Strache offenbar eine Kandidatur ins Auge fasst, zeige „mangelnde Einsicht“. „Man hat als Politiker ja auch Vorbildwirkung. Für uns wäre so etwas undenkbar.“

Vilimsky: „Strategie, uns auseinanderzudividieren, wird nicht aufgehen“
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky wies Blümels Aussagen am Sonntagnachmittag zurück: „Die gezeigte Strategie, die Freiheitliche Partei und ihre Wähler in einen Hofer- und einen Kickl-Block auseinanderzudividieren, wird nicht aufgehen.“ Kickl habe „fantastische Arbeit“ geleistet. In Wahrheit gehe es der ÖVP nicht um ihn, sondern um das Innenministerium, so Vilimsky, der den Ex-Partner auf dem Weg Richtung „Schwarz-Grün“ sieht.

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