Wenn diesen Sonntag wieder Gedichte vorgetragen und (selbst gebastelte) Geschenke sowie Blumen überreicht werden - und ausnahmsweise die Kindern das Frühstück zubereiten -, dann ist wieder Muttertag. Auch in anderen Ländern wird den Mamas gedacht, doch nicht nur an anderen Kalendertagen, auch mit anderen Bräuchen und Gaben.
So gibt es in Äthiopien kein fixes Datum für den Muttertag, vielmehr hängt dieser vom Beginn der Fruchtbarkeit bringenden Regensaison ab. Sobald im Oktober oder November die ersten Tropfen fallen, finden sich alle Kinder im Elternhaus ein und feiern mehrere Tage bei gutem Essen und Musik. Während sich die Mütter ihr Gesicht mit Butter einschmieren und tanzen, besingen die Männer die Familie.
Einen speziellen Muttertagskuchen wie in Frankreich kennen auch die Briten. Dort erhalten viele Frauen den sogenannten „Simnel Cake“ der auf die Geschwister Simon und Nell zurückgeht, die ihrer Mutter einen Kuchen schenken wollten. Leider wurden sie sich nicht einig, ob sie ihn kochen oder backen sollten - und taten schließlich beides. Heute besteht der „Simnel“ aus Früchtebiskuit und einer Marzipanschicht.
Neben dem modernen Muttertag im Mai gibt es in Indien auch das zehntägige Fest „Durga Puja“ im Oktober. Dieses ist der sowohl gütigen als auch strafenden Göttin Durga gewidmet. In Indonesien wird der Muttertag am 22. Dezember gefeiert. Er wurde 1959 als nationaler Feiertag eingeführt und soll die aktive Rolle der Mutter und Frau in der Familie, aber auch im Staat hervorheben. Entsprechend gibt es nicht nur Geschenke, sondern auch Seminare über die Entwicklung der Frau. Dies soll ihnen Lust machen, ihren Platz am Herd um einen beruflichen zu erweitern.
In Japan wurde der Muttertag nach US-Vorbild während des Zweiten Weltkrieges verboten, 1949 aber wieder aufgenommen, wobei Zeichenwettbewerbe ausgeschrieben wurden. Kinder sollten ihre Mutter abbilden, die besten Werke „tourten“ anschließend durchs ganze Land. Heute wird der starke Umsatzbringer ähnlich wie bei uns gefeiert.
Die Musik steht in Mexiko im Vordergrund: Kinder und andere Familienmitglieder singen der Mutter Lieder vor oder mieten sogar eine Mariachi-Band, um ihr ein Ständchen zu bringen. In Panama fällt der Muttertag auf „Maria Empfängnis“. Dies kommt daher, da die ersten Christen den Kult, der den Göttinnen Rhea, Kybele oder Isis galt, in einen Muttergotteskult umwandelten. Und Panama fand, der 8. Dezember sei ein gutes Datum, um auch den Muttertag zu feiern.
Aufpassen heißt es in Serbien: Dort schleichen sich die Kinder ins Schlafzimmer ihrer Mutter und binden ihr die Füße zusammen. Ihre Freiheit muss sich die „Gefangene“ mit Süßigkeiten erkaufen.
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