Rund um die Hormone

Im Winter zeugt man schlanke Kinder

Gesund
13.05.2019 06:05

Lesen Sie zu den medizinischen Highlights vom „Endokrinen Kreis“. Das ist ein Symposium, das jedes Jahr spannende Neuigkeiten rund um die verschiedenen Stoffwechselvorgänge im Körper präsentiert.

Alles, was Sie tun, noch bevor überhaupt an Nachwuchs zu denken ist, kann sich bereits auf diesen auswirken! Schon der Akt selbst und der Zeitpunkt der Zeugung dürften laut Forschern Einfluss darauf haben, ob ein Kind einen eher schlanken oder fettleibigen Körperbau entwickelt. „Wird ein Baby in der Winterzeit gezeugt, führt die Kälte laut Studien zur vermehrten Bildung von braunem Fettgewebe und schützt es so vor Übergewicht und Stoffwechselstörungen. Anscheinend übertragen die Spermien diese Informationen“, erläutert Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber, Gynäkologe und Endokrinologe auf dem „Symposium für den Endokrinen Kreis“ von 17. bis 19. Mai in Wien.

Das Baby bekommt bereits alles mit

„Auch was in der Schwangerschaft passiert, wirkt sich auf den Nachwuchs aus. Dinge, die der Fötus gleichsam miterlebt, werden epigenetisch gespeichert, also unabhängig vom Gehirn in der DNA.“ Deshalb sollte während der Schwangerschaft auf das Wohlbefinden der Mutter geachtet werden. Auch Traumatisierungen in dieser Zeit haben nämlich mitunter Folgen für die Sprösslinge.

Prof. DDr. Huber rät außerdem allen jenen, die Eltern werden wollen, sich mit Sport und ausgewogener Ernährung fit zu halten. Das gilt auch für Männer! In den USA gibt es deswegen Initiativen, sich bereits vor der Kinderplanung auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten.

Schon früh mit dem „Bauch“ sprechen

„Mit seinem Baby im Bauch liebevoll zu reden, wurde bislang eher belächelt, neueste Untersuchungen belegen allerdings die Wichtigkeit dieser frühen Kommunikation“, erläutert der Experte. „Für die Entwicklung der Sprache und des Gehörs ist das nämlich von enormer Bedeutung.“

Weiteres Thema des „Endokrinen Kreises“: Das Immunsystem der Frauen arbeitet anders als das der Männer. „Der weibliche Körper kann besser mit Influenza (echte Grippe) umgehen und die Viren eliminieren. Auch ist “sie„ resistenter gegen Pneumokokken, Bakterien, die etwa im Alter oft Lungenentzündung verursachen können. Ursache: Da der weibliche Körper das Leben weitergibt, ist er ganz einfach wichtiger für die Evolution“, fasst Prof. Huber zusammen.

Besprochen wird ebenfalls Näheres zu Gewichtsproblemen der Damen im Wechsel: „Seit Kurzem ist bekannt, dass der Botenstoff Noradrenalin im Körper mit dem Alter abnimmt und damit sexuelle Lustlosigkeit und den ,Schwimmreifen‘ um die Taille hervorruft. Als neuer Begriff hat sich deshalb ,Noradrenopause‘ etabliert. Eingreifen lässt sich bislang nur mit bestimmten Medikamenten, was aber noch weiter beforscht werden muss“, so Prof. Huber.

Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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